Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Neue Fertigungslinie bei Meier Solar Solutions in Roßla

ROSSLA/MZ. - Das kündigte der Roßlaer Werkleiter Michael Eberhardt jetzt an. Die Stringer dienen zum Verlöten der einzelnen Solarzellen, die die Basis der Sonnenkollektoren bilden.
In Roßla arbeiten deshalb gegenwärtig vier japanische Elektro-Ingenieure. Sie sollen ihre deutschen Kollegen bei der Stringerproduktion anleiten. Nach Angaben des Werkleiters hat das Unternehmen für die neue Fertigung in Roßla sechs zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, in Bocholt neun. Insgesamt werden in Roßla jetzt 40 Menschen beschäftigt. In Bocholt, wo auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet, verfügt das Unternehmen über 80 Mitarbeiter.
Meier Solar Solutions ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Laminatoren, mit deren Hilfe Solarmodule verkapselt werden. Statistisch gesehen stamme bereits jedes dritte weltweit produzierte Solarmodul aus einem Laminator des Unternehmens. Die Firma war 1999 gegründet worden. Nach einem Verkauf an Investoren und einer anschließenden Insolvenz hat die NPC-Gruppe im September vergangenen Jahres den Geschäftsbetrieb übernommen. NPC mit Hauptsitz in Tokio gilt als führender Hersteller von Maschinen für die Solaranlagenproduktion.
Mit der Übernahme sollen die Lieferzeiten für europäische Kunden minimiert werden und Wechselkursrisiken sinken. Die in Roßla gefertigten Produkte werde mittlerweile weltweit verkauft, in zehn Ländern gibt es Vertriebsbüros. Außerdem hat ein Teil des Kundenservice in dem Südharzer Ortsteil seinen Sitz. "Wir profitieren dabei von der räumlichen Nähe zum Solar-Valley bei Thalheim, wo viele Kollektorenhersteller arbeiten, und zum Flughafen Leipzig-Halle. Beides ist dank der Autobahn schnell erreichbar", sagte der Werkleiter. Vor der Finanz- und Wirtschaftskrise und der Insolvenz im Jahr 2008 waren etwa 60 Laminatoren im Roßlaer Werk gefertigt worden. Eberhardt geht davon aus, dass die Produktionsstrecke mit der Übernahme der Stringerfertigung auch in diesem Jahr gut ausgelastet ist.
Die Zusammenarbeit mit den japanischen Ingenieuren bezeichnet der Werkleiter als sehr gut, obwohl die Kommunikation ausschließlich in Englisch erfolgen müsse. Auch privat hätten sich Kontakte ergeben. Teamleiter Helmut Franke engagiere sich zum Beispiel auch an den Wochenenden, zeige den Spezialisten aus Fernost die Region. Die NPC-Leute aus Japan haben so schon den Kyffhäuser und das Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen besucht.