Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kelbraer Luftikusse werden in Bennungen geadelt
BENNUNGEN/MZ/SRO. - Hans-Jürgen Franke hatte die Ballonfahrt zum 50. Geburtstag geschenkt bekommen. Längere Zeit hatte er gewartet, bis eine ganze Mannschaft aus Kelbra sich ebenfalls den Traum von einer Ballonfahrt erfüllen wollte. So kam der Ballonfahrer Eduard Schneider vom Luftfahrtunternehmen und der Luftfahrerschule Ballon '94 aus Helbra nach Kelbra, um mit Hans-Jürgen Franke, Ingo Müller, Gunter Franke, Silke Kreske und Catherina Franke zu starten.
Allerdings war es der kleine Extra-Wunsch der Besatzung, über den Stausee zu fahren. Auch das wurde ihnen erfüllt. Wegen der Windstille fuhr man zwar weniger als die sonst durchschnittlichen 20 Kilometer, dafür hatte man aber eine sehr gute Sicht, weit über den Kyffhäuser und den Harz bis zum Brocken. Auch die Flughöhe von 1 435 Metern ließ bei der Mannschaft keine Höhenangst aufkommen. "Ich nenne es immer das kleine Wunder der Ballonfahrt", sagte Eduard Schneider, der fast täglich in Helbra startet. "Wir haben seit 1994 tausende Leute gefahren, aber noch nie ist jemandem schwindlig oder schlecht geworden. Darunter waren schon Leute, die können keine drei Meter hohe Leiter oder das Josephskreuz raufklettern, aber von der Ballonfahrt waren sie begeistert." Die Landung auf dem Acker bei Bennungen sorgte wie überall, wenn es bemerkt wird, auch an diesem Abend für einen Menschenauflauf. Mit Interesse verfolgten die Einwohner des Ortes, wie binnen weniger Minuten der Ballon seine Luft verlor und von der Mannschaft gemeinsam eingepackt wurde. "Wir haben schließlich auch eine Stunde lang beim Aufbau geholfen", sagte Hans-Jürgen Franke.
Anschließend wurde mit einem entsprechenden Ritual die Ballonfahrertaufe durchgeführt. Dabei wurden die Kelbraer zu Grafen beziehungsweise Gräfinnen von Bennungen ernannt. Außerdem erhielten sie die Beinamen "die auf 1 435 Meter Abgehobene", "die den Kirschbaum Streifende", der "zum See Geschleppte" sowie "der Gnadenlose". "Das wird garantiert in der diesjährigen Kirmespredigt genannt", freute sich Daniela Kutschera, die beim abendlichen Spaziergang mit ihrem Schäferhund vom sinkenden Ballon zum Landeplatz gelockt wurde. Dabei erinnerte sie sich an ihre eigene Ballonfahrt im vergangenen Jahr, die in Hackpfüffel endete.
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