Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Haselbach ist naturnah
Schwenda/MZ. - Peter Radack, Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Helme, hatte zur Begutachtung und fachlichen Abnahme des Förderprojektes nach der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU) am Haselbach Teich 1 und 2 eingeladen. 80 000 Euro wurden in das Projekt investiert. Geldgeber waren das Ministerium für Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und das Landesverwaltungsamt. Die Kofinanzierung erfolgte durch die Europäische Union, speziell den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER).
Zu dieser Vorortkontrolle waren unter anderem drei Mitarbeiter vom Referat Wasser des Landesverwaltungsamtes (LVA) angereist. Sie hatten zunächst die Bauunterlagen und Rechnungen des Projektes geprüft und wollten sich nun die praktische Umsetzung ansehen. Die Mitarbeiter der Baufirma TS Tiefbau Sangerhausen sowie des Planungsbüros Pabsch und Partner, die mit der Projektierung und Bauüberwachung betraut waren, standen ihnen dabei Rede und Antwort. "Unser Ziel ist die ökologische Durchgängigkeit", sagte Gerald Vehse vom LVA. "Damit sich die Fische bewegen können."
Im Rahmen von Naturschutzprojekten waren in den vergangenen Jahren bereits im Unterlauf des Haselbaches Querbauwerke entfernt und damit die ökologische Durchlässigkeit erreicht worden. Im neuen Projekt sollte die verrohrten Abschnitte des Wasserlaufes wieder offen gestaltet und die Teiche im Nebenschluss eingebunden werden. Zum Erreichen der ökologischen Durchgängigkeit gehörte auch der Einbau eines größer dimensionierter Durchlaufs, der jetzt soviel Lichteinfall gibt, dass sich außer den Fischen auch andere Lebewesen hindurch wagen sollen. Bei der teilweisen Entschlammung der Teiche fand man erfreulicherweise keinen Müll, hieß es. Zur Gestaltung des Bachbettes wurden zertifizierte Wasserbausteine eingebracht. Die Grabenränder blieben bisher kahl. "Für die Begrünung sorgt die Natur innerhalb kurzer Zeit selbst", sagte Rainer Heuer vom Planungsbüro. "Dadurch hat der Bach jetzt noch die Möglichkeit, seinen Lauf selbst zu gestalten."
Ein in den Unterlagen als "Verteilerbauwerk" bezeichneter Abzweig verwunderte die Vertreter des Landesverwaltungsamtes dann doch in der Schlichtheit seiner Bauausführung. Der Abzweig zum Teich war nämlich "nur" ausgebaggert. "Damit sich das Wasser hier zukünftig nicht den falschen Weg sucht, sollte man ebenfalls Wasserbausteine einbringen", schlug Vehse vor. Letztendlich überließ er die Entscheidung aber der Erfahrung der Planer.
Während der Arbeiten waren den Bauleuten die vielen Wanderer und Spaziergänger aufgefallen. Um ihnen auch zukünftig eine Überquerung des Haselbaches trockenen Fußes zu ermöglichen, wurden von der Baufirma in Eigeninitiative einige Betonplatten über das Bachbett gelegt. Weil das nicht in den Planungsunterlagen vorgesehen war, bat Vehse die Planer darum, diese Maßnahme zu begründen. "Ein paar Sätze dazu genügen", sagte er. Volker Breitfeld vom Planungsbüro erläuterte hier noch einmal die Arbeiten nahe des Quellbereiches des Haselbaches. Hier waren die Arbeiten aufgrund des Bewuchses schwierig. Aber nun sind die Betonhalbschalen, die den Bachlauf führten, entfernt worden. Nach dem sehr trockenen November war nur wenig Wasser im Bachlauf. Allerdings begann es pünktlich bei der Durchführung der Abnahme zu regnen. Sollte dies in den kommenden Wochen zu deutlich mehr Wasser im Quellbereich des Haselbaches führen, wird sich zeigen, wie gut die durchgeführten Baumaßnahmen sind.