Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Farben des Sommers an Weg- und Feldrändern
Blankenheim/MZ. - In Weiß stehen Wiesen-Schafgarbe und Wilde Möhre oft gemeinsam auf den Flächen. Schafgarbe ist schon seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt, für die sehr vielseitige Wirkungen nachgewiesen sind. Höher und auffallender wächst die Wilde Möhre, eine der Stammformen unserer 'Gemüse'-Möhre. Sie ist als weißer Doldenblütler schon durch ihren Geruch als Möhre zu erkennen. Oft zeigt sich in der Mitte der Blüte ein dunkler Punkt. Vielleicht ist die Möhre so schlau, durch diesen Punkt ein Insekt vorzutäuschen, damit sich andere Insekten beruhigt auf der Blüte niederlassen und sie so bestäuben. Vielleicht ist es aber auch nur eine Spielart der Natur.
Auch in der Farbe Gelb treten hauptsächlich zwei Pflanzenarten in Erscheinung: Der Wiesen-Pippau wächst an manchen Stellen so häufig, dass er wie gesät erscheint. Zwischen 50 und 120 Zentimeter sind die Pflanzen mit dem verzweigtem Stängel hoch, an dem die gelben Blüten sitzen. Sie ähneln in der Form denen des Löwenzahns, sind aber etwas kleiner. Bekannter ist der Rainfarn, dessen Blätter dem Farnkraut ähnlich sehen. Die leuchtend gelben Blütenköpfchen stehen dicht in Doldenrispen zusammen; die ganze Pflanze riecht sehr aromatisch. Früher wurde sie als Hausmittel, z. B. gegen Motten oder als Wurmmittel, benutzt. Da die Stängel getrocknet hart und stabil sind, konnten sie in der Hausschlachtung verwendet werden, um die Enden von Bratwürsten als sogenannte "Wurstspeiler" zu verschließen.
Leuchtendes Himmelblau kennzeichnet die Gewöhnliche Wegwarte, Blume des Jahres 2009. Sie taucht unter verschiedenen Namen auf, wobei der lateinische Familienname - Cichorium - nicht zufällig wie Chicoree klingt. Das Gemüse lässt sich durch Züchtung auf diese Pflanze zurückführen. Und in den Zichorienkaffee, den Muckefuck, kamen früher die getrockneten und gemahlenen Wurzeln der Wegwarte als Würze dazu. Der Wiesen-Storchschnabel blüht wie der Gewöhnliche Natternkopf in dunklerem, violetten Blau. Der Blaue Heinrich, wie der Natternkopf auch genannt wird, ist an Blättern und Stiel mit borstigen Haaren besetzt. Für Bienen stellt eine gute Nahrungsquelle dar. Noch bis in den August hinein bereichern diese Farben unsere Umwelt.