Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Burgfräulein, Ritter, Mönche und viel Fußvolk - in spé
STOLBERG/MZ. - Über 100 Kinder, Frauen und Männer haben sich beim Casting in Stolberg beworben. Noch müssen sie sich gedulden.
Britta Walter, die im Auftrag einer Leipziger Produktionsfirma
mit ihrem Kollegen Joachim Schott aus München nach geeigneten Komparsen Ausschau hielt, freute sich über das rege Kommen und Gehen im "Stolberger Hof". "Mit der Auswahl sind wir noch nicht fertig. Denen, die mitmachen können, geben wir Ende dieser Woche Bescheid", sagte sie Mittwoch. Drehstart soll am 8. Juli sein. Die Darsteller werden auf Burg Falkenstein, Burg Querfurt und im Wald bei Stolberg gebraucht: Mönche und Krieger, Burgfrauen und Mägde, eine Festgesellschaft. . .
Wer ins Scheinwerferlicht will, wurde fotografiert und musste einen Fragebogen ausfüllen: mit Körper-, Konfektions-, Hut- und Schuhgröße, Kragenweite und Augenfarbe, sportlichem Talent und Dreh-Erfahrungen. "Wir sind aus Spaß und Neugierde hier", verrieten Johanna, 10, und ihre Mutter Sandra Pawlowski-Bottin aus Uftrungen. "Wir haben das in der MZ gelesen und uns gesagt, wir machen uns den Spaß."
Stephan Knipper, 26, und mit langem blonden Pferdeschwanz, hatte den Tipp von seiner Mutter bekommen. "Es hieß, Langhaarige und Leute mit Bart seien gefragt." Im "richtigen" Leben arbeitet er als Physiotherapeut, Freundin Rita Hentschel, 23, als Heilerziehungspflegerin in Neuwied. Bei der Frage nach seiner Konfektionsgröße musste der Bergaer aber passen - wie ohnehin die meisten Leute bei ihrer Hutgröße. "Wenn ich was brauche, gehe ich in den Laden und probiere was an", erzählte der Bergaer schmunzelnd.
Erfahrung brachte Renate Platz, 69, mit. Von ihrer Zeit beim Laienspiel und ihren Auftritten als Schutzpatronin am Josephskreuz, bei der Einweihung der Thyragrotte, als Hexe zur Walpurgisnacht. "Ich bin aus Spaß hier und um was für den Ort zu machen", so die Leiterin der Frauen-Sportgruppe. Sie könnte sich vorstellen, als Burgfräulein dabei zu sein, während ihrem Lebensgefährte Hans-Jürgen Schwalbe, 69, eine Rolle als Mönch vorschwebte.
"Mir wär's egal. Hauptsache mitmachen", fand Günter Enderich, 66. Ähnliches hoffen auch der 13-jährige Jonas und Mutter Heike Hartmann aus Stolberg, die sechsjährige Leonie, ihre Brüder Jonas, 14, und Johannes, 16, sowie Vater Uwe Ziller, die extra aus Sangerhausen gekommen waren.