Männertag Männertag: Auf Gut Drebsdorf lassen es sich die Herren gut gehen

Drebsdorf - Die Sonne kämpft sich durch die Wolken und strahlt auf die orangefarbenen Bierbänke auf Gut Drebsdorf. Sie sind bereitgestellt für die vielen Männertagsbesucher, die den Reiterhof jedes Jahr ansteuern.
„Wir sind seit 27 Jahren zum Männertag unterwegs“, sagt Matthias Stadie. Er sitzt mit seinen beiden Freunden Bernd Redlich und Reinhard Müller in der Sonne und trinkt ein Männerstagsbier. „Gleich, als die Wende kam, haben wir losgelegt“, erzählt Redlich. In der DDR sei der Tag ja kein Feiertag gewesen. Getroffen habe man sich zwar dennoch damals, „aber seither ist es anders“.
Männer beginnen ihre Tour zum Vatertag auf dem Kaiser-Otto-Höhenweg
Mit dem Fahrrad sind die drei den Großteil des Tages unterwegs, so wie jedes Jahr. „Wir starten immer morgens um 8 Uhr, dann haben wir etwas vom Tag“, sagt Schadie. „In den 27 Jahren haben wir so schon fast alles in der Region kennengelernt.“
Dieses Mal haben sie den Tag mit einer Tour auf dem Kaiser-Otto-Weg begonnen, sind in Sangerhausen gestartet und haben in Bennungen gefrühstückt. „Die Landschaft und der Blick vom Höhenweg sind einfach nur beeindruckend“, sagt Schadie.
„Wir freuen uns jedes Jahr auf den Männertag und darauf, einen Ausflug zusammen zu machen“, sagt Redlich. Manchmal seien auch mehr Teilnehmer am Start, je nachdem, wer gerade Zeit hat. Gesprächspartner fänden sich ohnehin genug, viele Bekannte aus der gesamten Region sind unterwegs. „Dort hinten kommt ein Pferdewagen aus Brücken“, sagt Redlich. Ihre Tour werde sie noch in Richtung Sockenhalle Morungen, Kunstteich Wettelrode und Moltkewarte führen, sagt Müller. „Man trifft viele Menschen und sieht, was sich überall verändert hat“, fügt er an.
Inhaberin von Gut Drebsdorf freut sich auf den Männertag
Inhaberin Alexandra Schatz freut sich auch jedes Mal auf den Männertag. „Ab 10 Uhr kommen die Gruppen, das ist jedes Jahr so“, sagt sie. „Wir machen das aus Spaß an der Freude. Früher haben wir sogar eine Blasmusikkapelle organisiert, aber das lohnt sich nicht mehr.“ Es gebe zu viele Einkehrmöglichkeiten mittlerweile. Aber rund 300 Gäste schaffen es dann doch an diesem Tag auf das Gelände.
Mindestens 27 davon gehören zusammen und kommen aus der Region Großleinungen. Verteilt auf mehrere Bierbankreihen sitzen sie und machen ihre Späße. Auch sie sind früh aufgebrochen, seit 10 Uhr unterwegs. „Wir machen jedes Jahr etwas zusammen“, sagt Kevin Höhne. Sicherlich seien nicht immer alle dabei, „aber dadurch sehen wir uns alle wieder“. Manche sind in der Region geblieben, andere hat der Arbeitsmarkt in die Ferne gespült. „Es ist ein Tag, auf den man sich wirklich freut“, sagt Olaf Wünsche. „Wir machen heute alles spontan und haben keinen Zeitdruck.“
Viele in Mansfeld-Südharz nutzen den freien Männertag für einen Familienausflug
Mit dabei sind auch ein paar Frauen und Kinder. Noch. „Es ist auch teilweise ein Familienausflug“, sagt Diana Albrecht. „Aber ab jetzt lassen wir sie alleine weiterziehen.“ So sei das jedes Jahr. „Und heute Abend sehen wir sie dann wieder, auch wenn sie dann manchmal nicht mehr so aussehen wie vorher“, fügt sie lächelnd an.
Aber dass es in diesem Jahr gesittet zugehen wird, daran hat Gruppenmitglied Denis Seidel keinem Zweifel. „Wir sind ja auch schon etwas älter, da übertreiben wir es nicht mehr.“ Zum Sportplatz Drebsdorf und zum Feuerlöschteich wolle man noch. „Aber wir haben ja sogar eine Flasche Wasser eingepackt“, sagt er und kramt sie aus dem Rucksack hervor. Plötzlich ist Aufbruch und die Gruppe macht sich auf den Weg. Ganz so, wie es viele an diesem Tag im Landkreis machen - allein unter Männern. (mz)