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Kobermännchenfest Kobermännchenfest: Erstes Oldtimertreffen zum Altstadtfest ist ein Erfolg

Von Grit Pommer und Beate Thomashausen 04.09.2017, 13:30
Volle Straßen zum Kobermännchenfest. Die Gäste genossen das Wochenende in der Innenstadt und an der Marienanlage.
Volle Straßen zum Kobermännchenfest. Die Gäste genossen das Wochenende in der Innenstadt und an der Marienanlage. Maik Schumann

Sangerhausen - Mit Knickerbockern und Schiebermütze steht Axel Heller am Aufgang zum Bahnhof, neben sich ein cremeweiß lackiertes Auto, das verdammt alt aussieht mit seiner langgestreckten Motorhaube, die von einem Lederriemen zusammengehalten wird.

Doch der Eindruck täuscht. Der Mercedes, der den Charme der Goldenen Zwanziger versprüht, ist 30 Jahre alt und darf gerade erst offiziell als Oldtimer bezeichnet werden. Es handelt sich um einen originalgetreuen Nachbau des Rennwagens Mercedes Benz SSK, von dem bis 1932 ganze 33 Stück gebaut wurden.

Oldtimerfan fährt im Jahr gut 2.000 Kilometer mit seinem Mercedes durch den Südharz

Hergestellt wurde er in den USA. Heller musste lange im Internet fahnden, bis sich eine Möglichkeit auftat, ein solches Auto in Europa zu kaufen - bei einem Händler in Holland. Das war vor drei Jahren. Seitdem rollt der SSK durch den Südharz und am Kyffhäuser rauf und runter. Etwa 2.000 Kilometer im Jahr, schätzt Heller, ist er mit dem Oldtimer unterwegs. Unter dessen Motorhaube schnurrt übrigens ein moderner Motor, wie er auch im Opel Astra verbaut wurde.

Beim ersten Oldtimertreffen zum Kobermännchenfest ist der Mercedes aber nicht der einzige Hingucker. Auch ein Chevrolet Pick up von 1951 zieht bewundernde Blicke auf sich. Nostalgische Gefühle lassen unterdessen die alten DDR-Modelle aufkommen. Joachim Sander aus Riestedt stellte seine Original-Ameise von 1963 vor den Bahnhof und der Trabi-Fanclub Edersleben ist gleich mit mehreren schicken Rennpappen angereist.

Der Trabant von Hubert Reichwald trägt sogar das berühmte Zelt auf dem Dach, das einst bei Waltershausen speziell für den Trabi produziert wurde. Der Wagen selbst ist gerade 50 geworden, Reichwald hat ihn ramponiert in Allstedt gekauft und komplett wieder aufgebaut.

Hamster kamen bei der Stadtwette von Kobermännchen Steffen Rüdiger ganz groß raus

Das Oldtimertreffen war ein neuer Farbtupfer im Altstadtfest-Geschehen. Ansonsten hatten viele Besucher in diesem Jahr den Eindruck, dass es weniger Angebote gab. Zum einen sind Läden aus der Innenstadt verschwunden und damit beispielsweise auch der früher stets dicht umlagerte Cocktailstand in der oberen Göpenstraße. Aber auch mancher Händler, der sonst mit einem besonderen Angebot vor seiner Ladentür lockte, hielt sich diesmal zurück. Damit ging es in der Kylischen Straße und in der Göpenstraße auch kulinarisch dürftiger zu. Trotzdem strömten die Massen in die Stadt und die Sangerhäuser und ihre Gäste hatten sichtlich Spaß beim Fest.

Die Stadtwette von Kobermännchen Steffen Rüdiger drehte sich diesmal ganz selbstironisch um den Hamster. Mindestens 19 der 40 Vereine, die in der Marienanlage präsent waren, sowie OB Sven Strauß (SPD) sollten Sonntagmittag jeweils mindestens einen Hamster, in welcher Form auch immer, mit auf die Bühne bringen. Und tatsächlich, 23 Vereine folgten dem Aufruf und brachten einen Plüschhamster, Bücher, Kalender, Hamsterfutter und MZ-Beiträge über den Hamster mit auf die Bühne und der OB hatte damit gewonnen.

Das Kobermännchen will nun als Wettverlierer seine Sage zu Papier bringen und im nächsten Jahr in Buchform in den Kitas der Stadt verteilen. Sehnsüchtig erwartet wurde schließlich von den Fans Stargast Patrick Lindner auf der Bühne in der Marienanlage. Lindner, der schon mehrfach in der Berg- und Rosenstadt zu Gast war, hat in Sangerhausen eine treue Fangemeinde. (mz)