Klosterkirche als Filmkulisse
Klostermansfeld/MZ. - Gisela Gebauer hatte sich mit ein paar anderen Frauen gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus eingefunden, um einen Blick auf die Akteure zu erhaschen, die dort bei einer Pressekonferenz auftreten sollten. Immerhin waren neben Til Schweiger auch Thomas Gottschalk und Udo Kier nach Klostermansfeld gekommen, um Filmszenen in der Klosterkirche zu drehen. "Ich möchte doch mal sehen, wie die Stars in natura ausschauen", sagte sie.
Ihr Mann hatte mitgeholfen, die Kirche auszuräumen, damit sie in einen "Rittersaal" verwandelt werden konnte. Inge Seidel und Gisela Hase wollten vor allem Mark Keller, den sie aus einer Fernsehserie kennen, in Augenschein nehmen.
Zur gleichen Zeit, als sich neugierige Einwohner des Ortes am Dorfgemeinschaftshaus versammeln, stellen sich die Mimen ein Stück weiter in der Kirche dem Blitzlichtgewitter der Fotografen. Einzige Frau im Pulk der Darsteller ist Julia Dietze, die eine entführte Prinzessin spielt. Sie wird immer wieder aufgefordert, in die Kameras zu lächeln, was sie auch vehement tut.
Zu den Beobachtern des Medienspektakels gehört Gerhard Kola, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Mit dem Produktionsteam habe es schon vor längerer Zeit erste Vorgespräche gegeben, erzählt er der MZ. Schließlich stammt die Kirche aus dem Jahre 1040 und bietet sich damit als ideale Filmkulisse für einen Streifen über das Mittelalter an. Am Sonntagvormittag fand in der Kirche noch eine Goldene Konfirmation statt, gleich danach machten sich fleißige Helfer aus dem Ort daran, das Gestühl auszuräumen.
Nicht die einzige Unterstützung, die dem Filmteam in Klostermansfeld zuteil wurde, wie Bürgermeister Uwe Tempelhof berichtet. Er hatte am Donnerstag vergangener Woche per Telefonanruf von den Filmaufnahmen erfahren. Prompt zog Tempelhof die organisatorischen Fäden. So half ein ortsansässiger Elektriker beim Aufbau der Technik mit, besorgte er Müllcontainer und auch die Toiletten für die Bewohner der kleinen Zeltstadt, die für die Zeit der Filmaufnahmen hinter der Kirche aufgebaut wurde. Und mit dem Dorfgemeinschaftshaus "Adolf Schnitzer" fand sich schnell die geeignete Stätte für die Pressekonferenz und die Aufführung der ersten fertigen Filmsequenzen. Die Feuerwehr des Ortes leistete gleich Brandschutzwache, als die Filmausschnitte am Dienstag im Saal gezeigt wurden. Um die Verpflegung der Medienvertreter kümmerte sich das Hotel "Zum Rautenkranz" aus Helbra. "Alle Aufträge sind in der Region geblieben", betonte Tempelhof.
Und während drinnen Til Schweiger die Hilfsbereitschaft der Leute lobt und erklärt, dass er Filme ausschließlich für das Publikum mache, warten seine Fans draußen vergeblich auf ein Autogramm oder einen Händedruck. Seite 3