1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Kleingärtner Armin Matzke: Kleingärtner Armin Matzke: Mr. Gartenolympiade geht

Kleingärtner Armin Matzke Kleingärtner Armin Matzke: Mr. Gartenolympiade geht

Von Beate Thomashausen 03.10.2018, 14:41
So kennen Armin Matzke viele - ein Lächeln auf den Lippen und einen guten Rat parat.
So kennen Armin Matzke viele - ein Lächeln auf den Lippen und einen guten Rat parat. Maik Schumann

Sangerhausen - Der Vater der Gartenolympiade geht in den Ruhestand. Vor 20 Jahren hat Armin Matzke die gemeinsame Gartenolympiade des Kreisverbandes der Gartenfreunde Sangerhausen und der Mitteldeutschen Zeitung aus der Taufe gehoben und seither Jahr für Jahr begleitet. Stolz sagt er selbst, dass man mit dieser Aktion Pflöcke eingeschlagen habe. Immerhin wurde so der Sangerhäuser Verband weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt.

In diesem Jahr traf sogar bereits eine Zuschrift aus dem Erzgebirge ein. Dank des Internets kennt man die Aktion auch schon in hunderten Kilometer Entfernung. Trotzdem, für Matzke ist es die letzte Gartenolympiade als Organisator und Macher. Bei den nächsten Aktionen will er aber mit eigenen Beiträgen glänzen und vielleicht selbst einmal einen Pokal erhalten.

Matzke, Jahrgang 1950, will nicht erneut für den Vorsitz im Kreisverband der Gartenfreunde Sangerhausen kandidieren: „Es ist die Zeit gekommen, junge, aufstrebende Kleingärtner ans Ruder zu lassen.“ Und legte auch seine Funktionen im Landesverband der Gartenfreunde in Magdeburg nieder. Dort arbeitete er 20 Jahre im Vorstand mit. 2011 wurde Matzke beim 26. Verbandstag des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde in Heidelberg mit überwältigender Mehrheit wieder in das Präsidium des Bundesverbandes gewählt. Er war im Bundesmaßstab für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Und er ist stolz darauf, dass er dazu beigetragen hat, dass die Probleme, die den Kleingärtnern auf der Seele lasten, in der Landespolitik angekommen sind und endlich Beachtung finden. Matzke wurde nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass durch die Abwanderung in Wendezeiten heute ganze zwei Generationen in den Vereinen fehlen und dass die Politik die Kleingärtner mit dem Problem des Leerstands von Gärten nicht allein dastehen lassen kann. Jetzt werde es Rundtischgespräche geben und die Vorsitzenden der Vereine und Verbände werden von den Landesministerien eingeladen, damit sie etwas über Förderprogramme und Richtlinien erfahren.

Ganz will Armin Matzke die grüne Gärtnerschürze nicht an den Nagel hängen. Er bleibt natürlich Kleingärtner und bewirtschaftet weiterhin seine Parzelle Nummer 205 in der Sangerhäuser Gartenanlage „Sonnenland“. Die Parzelle 205 im „Sonnenland“ kennen seit 2009 übrigens viele Gartenfreunde im Land Sachsen-Anhalt. Einmal in jeder Woche öffnete Matzke damals sein Gartentürchen für alle, die von ihm Gartentipps haben wollten. Allerdings nur sinnbildlich gesehen. Denn „Matzkes Gartentipps“ waren eine Sendung des MDR.

Dass er Kleingärtner wurde, hat Matzke seinem Sohn zu verdanken. „Wir sind damals mit dem Kinderwagen ums Karree gefahren und haben uns auch Gärten angesehen. Wir haben uns dann immer mehr mit der Idee angefreundet, einen eigenen Garten haben zu wollen, damit wir mit unserem Jungen jederzeit ins Grüne gehen konnten“, erzählte Matzke, der selbst als Junge übrigens Ringer bei Stahl Thale war. Und mit 14 Jahren wurde er im Bergtheater seiner Heimatstadt Komparse. Zwei Jahre habe er damals noch warten müssen, ehe er sein eigenes Gartenreich bekam. 240 Quadratmeter auf denen er Erdbeeren, Gurken, Tomaten, Bohnen, Gewürze und sogar Tee anbaut. „Es gibt doch nichts Schöneres, als nach getaner Gartenarbeit die selbst geernteten Früchte zu kosten und dazu Pfefferminztee aus eigenem Anbau zu trinken.“

Und sein Rat an seine Nachfolger sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene ist, Probleme immer auf den Tisch zu legen, sie zu prüfen, zu werten und dann zu entscheiden. „Nur so kann es etwas werden“, sagt Matzke aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung heraus, die er gerne auch weitergeben möchte. „Nicht als Schulmeister. Aber ich bin da, wenn mein Rat gebraucht werden sollte.“ Und wo Armin Matzke zu finden ist, das weiß man natürlich in Sangerhausen und Umgebung: im „Sonnenland“, Parzelle 205. (mz)

Die grüne Schürze ist sein Markenzeichen.
Die grüne Schürze ist sein Markenzeichen.
Maik Schumann