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Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda: Andreas Berger ist der neue Superintendent

Von Helga Koch 08.07.2013, 06:41
Christa Herrmann, Andreas Berger und Heinrich Strenge.
Christa Herrmann, Andreas Berger und Heinrich Strenge. Helga Koch Lizenz

Sangerhausen/Artern/MZ - Sonnabend, fast pünktlich um zwölf, stand das Ergebnis fest: Andreas Berger ist der neue Superintendent im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda. Der 51-jährige Waltershausener erzielte im dritten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von mehr als zwei Drittel der Stimmen. Der Thüringer wird sein Amt noch in diesem Jahr antreten: „Ich freue mich auf die Arbeit, und ich freue mich auf die Herausforderung und auf Eisleben.“

Erleichtert reagierten Präses Heinrich Strenge aus Gonna, seine Stellvertreterin Christa Herrmann aus Weißensee und auch viele Synodalen darauf, dass quasi im ersten Anlauf und trotz des äußerst knapp bemessenen Zeitplans ein Nachfolger für den bisherigen Superintendenten Falko Schilling gefunden worden ist. Der ungefähr vor vier Jahren gewählte Schilling hatte nach langer Krankheit sein Amt zum Jahreswechsel niedergelegt und damit den Weg für die Neuwahl frei gemacht. Seitdem amtierte der Eisleber Pfarrer Christoph Hellmich als Superintendent im Kirchenkreis, in dem knapp 30 000 evangelische Christen leben. Berger, der bereits Superintendent in Walterhausen ist, lieferte sich mit dem promovierten Pfarrer Urs-Ullrich Muther aus Westerstede ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Beide Kandidaten hatten sich im Ausschuss wie auch in Gastgottesdiensten in der Eisleber Andreaskirche bereits vorgestellt und mussten nun auch noch die 55 anwesenden Synodalen in der Arterner Finneck-Stiftung überzeugen. Wobei sich recht schnell abzeichnete, dass beide zu Recht nominiert worden waren: Der eher pragmatische Berger, der aus Jena stammt, sich während des Wehrdienstes für das Theologiestudium in Halle entschieden und in seiner 25-jährigen Dienstzeit für die Kirche manche Erfahrungen erworben hat. Oder der 45-jährige Muther, ein „bekennendes Nordlicht“ und dennoch Frühaufsteher, wie er anmerkte.

In wechselnden Gesprächsrunden prüften die Synodalen die beiden Bewerber auf Herz und Nieren. Sie wollten wissen, worüber sie gern predigen, wie sie die ihnen unterstellten Kirchenbediensteten davor schützen, in der Arbeit auszubrennen, wie sie die Rolle der Kirche im Umgang mit der rechten Szene sehen, wie sie das Zentrum Taufe in Eisleben empfinden, ob sie selbst schon Glaubenskurse geleitet haben. Und ganz wichtig auch die Frage, in welcher Rolle sich der neue Superintendent im Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda vor, im und nach dem Luther-Jubiläumsjahr sieht.

Im ersten Wahlgang lag Berger mit 29 Stimmen vorn, während Muther 24 erzielte. Im zweiten Wahlgang kam Berger auf 31 Stimmen, Muther auf 21. Damit blieb der Waltershausener der einzige Kandidat für den dritten, ebenfalls geheimen Wahlgang, in dem er mindestens zwei Drittel der Stimmen benötigte. Diesmal stimmten 41 Synodalen für ihn, sieben stimmten gegen ihn und sieben enthielten sich der Stimme.