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Kirche jetzt «oben ohne»

Von Beate Thomashausen 16.11.2004, 16:28

Liedersdorf/MZ. - "Hier hat ein Rudolf Höroldt Nachrichten aus Liedersdorf aufgeschrieben. Da steht, dass der Ort 1913 elektrisches Licht bekommen hat", las Gudrun Bierwisch aus einem der gut erhaltenen Papiere, das auf den 11. April 1914 datiert ist, vor. Frau Bierwisch ist die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats des Kirchspiels Beyernaumburg. Aus der Hülse kamen noch Zeitungen, unter anderem ein landwirtschaftliches Fachblatt, zum Vorschein.

Auch Pfarrer Uwe Binder, der vor zwei Jahren aus Bad Kreuznach nach Beyernaumburg kam, interessierte sich natürlich sehr für die kleine Reise in die Geschichte von Liedersdorf und seiner Kirche. Die ist sogar schon sehr lang, weiß Reiner Böhm vom Gemeindekirchenrat Beyernaumburg: "899 wurde die Kirche zum ersten Mal im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt. Seit 1580 gibt es Kirchenbücher. Unsere Kirche wurde 1627 im Krieg verwüstet und brannte bis auf die Grundmauern ab. 51 Jahre später wurde sie aber wieder aufgebaut." Ein Renovierung erfuhr die Kirche zum letzten Mal 1933. "Jetzt wurde es höchste Zeit, dass das Dach saniert wird. Es wäre uns sonst völlig zusammengebrochen", sagt Böhm. Gleichzeitig hebt er die Gemeinde Liedersdorf lobend hervor, die erhebliche Mittel für die Sanierung des Turmdaches bereitstelle. Bis Weihnachten soll der Kirchturm wieder ein neues Schieferdach haben, war von Bauleiter Unrein von der Gesellschaft für Bauwerkinstandsetzung aus Körner bei Mühlhausen zu erfahren. Zur Krönung bekommt der Turm dann natürlich wieder seinen Knopf, dann mit Liedersdorfer Nachrichten aus dem Jahr 2004.