Kinderhospiz Mitteldeutschland Kinderhospiz Mitteldeutschland: Häkeln mit Herz: Handarbeit für schwer kranke Kinder

Beyernaumburg - Mollig warme Mützen, Schals und Stirnbänder, Kuscheltiere und Weihnachtsbaumschmuck, gestrickt und gehäkelt in allen Farben, die der Korb mit den Wollresten hergibt - der kleine, bunt bestückte Stand von Eveline Fulczyk hat beim Saisonabschluss im Sangerhäuser Rosarium die Neugierigen angezogen.
Und sie schauten nicht nur, sie kauften auch gern. Denn der Erlös, den die Beyernaumburgerin mit den Handarbeitssachen erzielt, ist für einen guten Zeck gedacht. Sie und ihr Mann Thomas sammeln für das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz.
Biker für Kinder
Als Hobby-Motorradfahrer tun sie das schon seit Jahren. „Alle zwei Jahre gibt es ein großes Motorradtreffen bei Weimar, der gesamte Erlös geht dann an das Kinderhospiz“, erzählt Eveline Fulczyk.
Durch den Kontakt dorthin haben sie im vergangenen Jahr von der Geschichte eines kleinen Jungen erfahren, der sich zu Weihnachten nichts anderes wünschte als ganz viel Weihnachtspost.
Also setzte sich Thomas Fulczyk im roten Kostüm aufs Motorrad, warb in Kindereinrichtungen für die Aktion - und sorgte mitunter für einen Auflauf von Schaulustigen und ein kleines Verkehrschaos.
Mitstreiter gesucht
„Nach der Sache haben wir uns gesagt, wir wollen weiter machen“, erzählt seine Frau. Seit vielen Jahren schon macht die Erzieherin in der Handarbeitsgruppe Beyernaumburg mit, lässt abends vor dem Fernseher oder bei schönem Wetter auch mal auf der Gartenbank die Nadeln klappern.
Damit lag die Idee nahe, Handarbeitssachen zu Gunsten des Kinderhospiz zu verkaufen. „Im Sommer haben wir einen Aufruf gelesen, dass für eine Veranstaltung in Sandersleben noch Händler gesucht werden.
Da hab ich gesagt: Wir probieren es einfach mal“, erzählt die 59-Jährige. Die Premiere lief erfolgreich. Und für das Engagement im Rosarium sei sie jetzt schon gezielt angesprochen worden.
Natürlich hatte sie Lust mitzumachen. Das Angebotene stammte dabei nicht nur aus ihrer eigenen Nadel, sondern auch von vielen weiteren Helfern. Zum einen haben Mitstreiter der Handarbeitsgruppe Selbstgemachtes zur Verfügung gestellt.
Zum anderen nutzte Fulczyk aber auch ihren Job in der Kindertagesstätte Beyernaumburg für die Fahndung nach talentierten Handarbeiterinnen. „Wenn ein Kind was schönes Selbstgemachtes dabei hatte, habe ich einfach gefragt, wer das gestrickt hat, und die Omas oder Muttis dann direkt angesprochen“, erzählt sie. Und auch die halfen natürlich gern.
So kam ein vielfältiges Angebot zusammen. Und die Spendensummen, die Eveline Fulczyk damit erzielt, können sich durchaus sehen lassen. Zum Motorradtreffen hat sie in diesem Jahr fast 400 Euro an den Vertreter des Hospiz übergeben.
„Und jetzt sind auch schon fast wieder 300 Euro zusammengekommen“, überschlägt sie. Und versichert: „Das Geld kommt eins zu eins beim Hospiz an, bis auf den letzten Cent.“ (mz)