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Spaß am Kochen Kinderhilfswerk in Sangerhausen freut sich über neuen Herd

Das Kinderhilfswerk in Sangerhausen freut sich über die Spende der Sparkasse, die jetzt gemeinsames Kochen mit Kindern aus betreuten Familien möglich macht.

Von Grit Pommer 21.11.2021, 16:15
Das gemeinsame Kochen macht den Kindern Spaß.
Das gemeinsame Kochen macht den Kindern Spaß. (Foto: Maik Schumann)

Sangerhausen/MZ - Putzen, schnippeln, brutzeln, würzen - frisches Essen selbst zu kochen macht Spaß und ist auch gesünder, als eine Suppendose aufzureißen oder Industrieschnitzel in den Toaster zu stecken. Gemeinsam kochen, das können jetzt auch die Sozialpädagoginnen der Familienhilfe beim Albert-Schweitzer-Familienwerk in Sangerhausen. Mit einer 500-Euro-Spende von der Sparkasse Mansfeld-Südharz haben sie einen Herd angeschafft, an dem sie mit den Kindern aus den betreuten Familien das machen können, was manche von zu Hause gar nicht kennen: frisches Essen kochen. Königsberger Klopse hat es zum Beispiel schon gegeben und selbst gemachte Pizza.

Sieben Mitarbeiterinnen sind beim Albert-Schweitzer-Werk in Sangerhausen in der Familienbetreuung tätig, jede kümmert sich im Schnitt um zehn Familien oder Alleinerziehende mit ihren Kindern. Meist werden sie aktiv, weil das Jugendamt den Betroffenen dazu rät.

Wer mit der Bewältigung des Alltags mit seinen Kindern überfordert ist, kann aber auch von sich einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung stellen, sagt Teamleiterin Sabine Olbricht. Es gebe einen Rechtsanspruch auf die Unterstützung. Das Jugendamt prüfe und entscheide, ob und wie viele Wochenstunden bewilligt werden.

Sozialarbeiterinnen helfen Familien in schwierigen Situationen

Die meisten bekommen 20 Stunden Hilfe im Monat. Die Sozialarbeiterinnen gehen in die Familien, helfen bei der Lösung von Konflikten, beim Bewältigen von Papierkram mit den Ämtern und bei Problemen mit der Schule. Und sie versuchen Hinweise zu geben, wie der Alltag so organisiert werden kann, dass er ohne Stress funktioniert.

Die ambulante Hilfe zur Erziehung ist der Versuch, Eltern fit zu machen für das selbstständige Bewältigen des Familienlebens - und so zu verhindern, dass Kinder vom Staat in Obhut genommen werden müssen. Um manche Familien muss man sich so intensiv kümmern, dass die Sozialarbeiterinnen zu zweit für sie zuständig sind, erzählt Olbricht. Manchmal braucht es die Familienhilfe aber auch nur vorübergehend, weil eine Extremsituation Eltern und Kinder überfordert. Zu den Betreuten gehörten immer wieder auch alleinerziehende Väter, viele nähmen die Hilfe dankbar an.

„Manchmal holen wir die Kinder auch zusammen und unternehmen etwas mit ihnen“, sagt die Teamleiterin. Dank der neuen Küchenausstattung gehört jetzt gemeinsames Kochen dazu. Und demnächst natürlich auch das Plätzchenbacken.