Komplett gestohlen Jagdkanzel in Rotha gestohlen: Jäger setzt Belohnung aus - Polizei bittet um Mithilfe

Rotha - Frank Ledwa kann es noch immer nicht richtig fassen. Seit drei Jahren ist er als Jäger bei der Genossenschaftsjagd im Sangerhäuser Ortsteil Rotha tätig. Er hat dazu, wie er sagt, im Bereich der sogenannten Landgemeinde eine selbstgebaute Jagdkanzel aufgestellt, in Abstimmung mit den Nachbarjägern und dem Landwirtschaftsbetrieb, der die Fläche bewirtschaftet.
Seit Sonntag, 14. Juni, ist die Kanzel jedoch verschwunden. Unbekannte haben sie entwendet. Schaden immerhin: 1.300 Euro.
Jagdkanzel in Rotha gestohlen: Belohnung ausgesetzt
Ledwas Kanzel ist recht auffällig. Den anders als viele andere besaß sie noch keinen Unterbau. „Sie stand vielmehr auf Betonplatten auf dem Erdboden“, sagt der Jäger. Der 59-Jährige vermutet anhand der vorgefundenen Spuren, dass die Kanzel mit Hilfe eines Traktors, der über recht schmale Reife verfügte, abtransportiert wurde. Aufwendig sei das nicht, sagt der Jäger. Dazu reiche ein Trecker mit Frontlader sowie eine Palettengabel und eventuell ein Spanngurt.
Der Jäger bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche und hat eine Belohnung von insgesamt 1.000 Euro ausgesetzt. 500 Euro soll derjenige erhalten, dessen Hinweise dazu führen, dass die Kanzel wieder gefunden wird. Weitere 500 Euro soll es geben, wenn der Dieb gestellt und strafrechtlich verurteilt wird.
Fall für Polizei außergewöhnlich
Die Grundfläche der Jagdkanzel (siehe Foto) ist etwa 1,50 Meter mal 1,30 Meter groß. Die Kanzel ist etwa 2,35 Meter hoch und besteht aus dunkelbraunen Siebdruckplatten. Die Kanzel verfügt über sieben Fenster aus Plexiglas, die besonders konstruiert sind. Denn: Die Fenster lassen sich nicht klappen, sondern werden zum Öffnen nach oben geschoben. Die Kanzel ist mit hellbeigem Teppichboden ausgekleidet. Als Sitzgelegenheit dient ein Bürostuhl beziehungsweise ein Drehhocker. Das Dach besteht aus einem Metallverbund, der aufgeschraubt ist. An jeder Fensterseite sind sogenannte Mondblenden angebracht.
Das Polizeirevier spricht von einem doch recht außergewöhnlichen Vorgang. Dass Jagdkanzeln umgeworfen, demoliert oder angezündet werden, gebe es leider hierzulande öfter. Aber komplett gestohlen? Polizeisprecherin Steffi Schwan sagt, sie könne sich an keinen ähnlichen Fall erinnern. Ledwa bittet nun eventuelle Zeugen, die den Abtransport beobachtet haben oder die Jagdkanzel irgendwo stehen sehen, die Polizei zu informieren. Unter folgendem Erfassungszeichen könne die Information an die Polizei gegeben werden: ERLKA1-20200622121105.
›› Das Polizeirevier Mansfeld-Südharz in Eisleben ist unter Telefon 03475/670293 erreichbar. (mz)