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Im Mittelkreis fällt die Entscheidung

Von RALF KANDEL 30.05.2011, 16:15

SANGERHAUSEN/MZ. - Die Fußballer von Grüne Tanne Wippra gehen in der kommenden Spielserie in der Fußball-Landesklasse auf die Jagd nach Toren und Punkten. Das steht seit Sonntagnachmittag felsenfest. Sportlich hatten die Wippraer dabei den Aufstieg bereits am Sonnabend, am vorletzten Spieltag der Saison 2010 / 11 mit einem ungefährdeten 4:1-Sieg über Eintracht Quenstedt perfekt gemacht. Doch die endgültige Entscheidung darüber, ob Verein und Spieler das Abenteuer Landesklasse in Angriff nehmen, fiel dann eben erst am Sonntag bei einer internen Mannschaftsbesprechung. "Wir haben uns im Mittelkreis auf den Rasen gesetzt. Dann wurde diskutiert und beraten. Schließlich haben wir uns gesagt, wir versuchen es einfach mal", so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Christian Maletz.

Und Wippras Fußball-Chef Holger Hilmer fügt hinzu: "Ich halte es für eine gute Entscheidung, künftig in der Landesklasse zu spielen." Ohnehin hatte er die Ampel von Seiten der Vereinsführung längst auf grün gestellt.

Diese Entscheidung, sie fiel im Übrigen dann doch einstimmig, haben sich die Wippraer nicht leicht gemacht. Lange Zeit gab es keine offizielle Verlautbarung. So wurde, bis kurz vor dem Meldeschluss, Raum für Spekulationen gelassen. Steigen sie auf, oder verzichten die Wippraer auf ihr Aufstiegsrecht? Nicht nur bei Verfolger Eintracht Emseloh wurde diese Frage heiß diskutiert. Nun also ist die "Katze aus dem Sack", die Emseloher können ihre Aufstiegsträume, zumindest in diesem Jahr, begraben.

Dabei ist der Aufstieg der Wippraer Elf einfach nur folgerichtig. "Wir spielen jetzt seit drei Jahren immer an der Spitze der Kreisoberliga mit. In der letzten Saison haben wir uns den Aufstieg durch eigene Dummheit verbaut", blickt Hilmer zurück. "Eigene Dummheit" war der Einsatz eines unberechtigten Spielers, der so zu einem Punkteabzug führte und Romonta Stedten II unverhofft doch noch die Meisterschaft bescherte. Diesmal nun erspielten sich die Wippraer mit einer konstant guten Saison den ersten Platz. Allerdings auch mit einem relativ kleinen Kreis an Spielern. Hier sehen Hilmer und Maletz auch die größten Probleme, zumal mit Björn Wölfer einer der Leistungsträger in absehbarer Zeit ein halbjähriges Auslandsstudium antritt und so nicht zur Verfügung steht. "Wir haben einen sehr dünnen Kader. Deshalb wollen wir ab jetzt auf die Suche nach Verstärkungen gehen. Vielleicht klappt es ja mit zwei, drei guten Spielern", so Hilmer, der aber gleichzeitig auf die beschränkten finanziellen Mittel verweist. Und einige weitere Probleme kennt: So ist die Parkplatz-Situation rund um den Wippraer Sportplatz alles andere als ideal. Auch die Kapazität der Duschen im Sportlerheim ist längst an ihren Grenzen angelangt.

Doch das "juckt" die Wippraer Funktionäre und Spieler derzeit erst einmal wenig. Die Vorfreude auf die Landesklasse überwiegt. Und die Hoffnung, eine weitaus bessere Rolle als Romonta Stedten II, das als Schlusslicht in dieser Saison sang- und klanglos abgestiegen ist, zu spielen. "Wir wollen einfach mal abwarten, was passiert. Klar brauchen wir noch ein paar gute Spieler, doch wenn das klappt..", blickt Hilmer optimistisch nach vorn.

Die Hoffnung, im Juni kommenden Jahres im Mittelkreis den Klassenerhalt zu feiern, ist dabei jedenfalls riesengroß.