Handbal: HSV Sangerhausen Handbal: HSV Sangerhausen: Jens Hörold ist neuer HSV-Chef

Sangerhausen - Nein, bombastisch ging es nicht gerade zu bei der „Krönung“ des neuen Chefs der Handballer des HSV Sangerhausen. Ein paar Bänke, sechs Stühle ein Tisch - das bildete den Rahmen der Jahreshauptversammlung des HSV Sangerhausen in der Sporthalle der BBS der Kreisstadt.
Eins steht fest: Es war eine der geschichtsträchtigsten Veranstaltungen in der Historie des einzigen Handball-Vereins der Kreisstadt. Schließlich gab Hans-Joachim „Adele“ Sandrock nach 40-jähriger Dienstzeit den Staffelstab als Vereinsvorsitzender weiter. Neuer HSV-Chef ist Jens Hörold.
Von personellen Nöten bis hin zu neuen Beiträgen
Dabei gab es viel zu berichten auf der Versammlung. Von personellen Nöten war die Rede, von fehlenden Übungsleitern, zu bezahlenden Strafen, nicht angetretenen Schiedsrichtern , neuen Beiträgen und guter Unterstützung von Fans und Sponsoren. Doch das alles verblasste angesichts des Rücktritts der Legende „Adele“ Sandrock.
Der scheidende Vereinsvorsitzende beschrieb sich dabei wohl am treffendsten selbst: „Ich bin ein treuer Diener des Handballsportes“, sagte er. Und niemand der anwesenden Vereinsmitglieder und Gäste wäre im Traum darauf gekommen, dem zu widersprechen.
Sandrock, mittlerweile 70 Jahre jung und oft schon bei offiziellen Anlässen gewürdigt, zieht nach Magdeburg und setzt deshalb einen Schlusspunkt, ohne deshalb den HSV völlig aus den Augen zu verlieren. Ein ums andere Mal, das ist gewiss, schaut er bei seinem HSV vorbei.
Seit 1976 hat Hans-Joachim „Adele“ Sandrock als Vereinsvorsitzender amtiert. Nun übernimmt Jens Hörold das Amt des Chefs beim HSV Sangerhausen. Ihm zur Seite im neuen Vorstand stehen Ralf Eilert, André Tobies, Theresa Thiele, Sabrina Blaß und Christian Göbel. Beim HSV Sangerhausen sind derzeit rund 200 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer sportlich aktiv. Sie gehen in insgesamt sieben Mannschaften auf die Torejagd. Neuestes Team ist die Mini-Mannschaft. Trainiert wird in der Sporthalle der BBS der Kreisstadt. Fast täglich sind dort Spieler und Trainer anzutreffen.
Ganz zum Schluss der Vollversammlung in der Sporthalle wurde es dann urplötzlich still. Da nämlich verkündete Robert Grünewald, der im Auftrag des Kreissportbundes Mansfeld-Südharz zuvor seinem langjährigen Freund und Mitstreiter die Ehrenadel des KSB verlieh, folgendes: „Nehmt euch ein Beispiel an Adele. Wir können ihm ein Denkmal bauen.“ Wie sehr Grünewald das Ganze nahe ging, sah und hörte man: „Männer heulen nicht, aber....“ Der Rest ging im Beifall der HSV-Mitglieder unter. Sie alle dankten ihrem „Adele“, dessen Urgroßmutter übrigens wirklich die bekannte Filmschauspielerin war. Wohl wissend, ahnend und vielleicht auch befürchtend, dass es einen zweiten „Adele“ Sandrock im Sangerhäuser Handball nicht geben wird. (mz)