Gastspiel aus Eisleben Gastspiel aus Eisleben: Theater im Rosarium in Planung

Sangerhausen - Gute Nachricht für Schauspielfreunde aus Sangerhausen und Umgebung: Ab kommendem Jahr werden sie höchstwahrscheinlich nicht mehr in die Theater nach Eisleben oder Nordhausen fahren müssen, wenn sie Aufführungen sehen wollen.
Erstmals nach längerer Pause soll es wieder größere Produktionen in der Berg- und Rosenstadt geben. Das kündigte Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) jetzt an.
Als Spielort ist die Rosen-Arena, die Bühne des Europa-Rosariums, im Gespräch, die auch für Konzerte, TV-Übertragungen bei Fußballweltmeisterschaften und viele andere Veranstaltungen genutzt wird.
Theater durch Sangerhausen mitfinanziert
„Unsere überdachte, tolle Bühne bietet sich für Aufführungen geradezu an“, sagte Strauß. Bereits vor einigen Wochen habe es zu dem Projekt ein Gespräch zwischen der Rosenstadt GmbH, die den touristischen Teil des Rosengartens betreibt, und dem Theater im benachbarten Eisleben gegeben.
Strauß: „Eine gemeinsame Interessenlage war schnell herausgearbeitet.“ Und: „Wenn wir in unserem Landkreis schon ein Theater haben, dann sollten wir dessen Möglichkeiten auch nutzen“, betonte der Oberbürgermeister.
Dazu komme, dass Sangerhausen das Theater über die an den Landkreis gezahlte Kreisumlage zumindest indirekt ebenfalls mitfinanziere. Getragen wird es indes vom Landkreis sowie den Städten Hettstedt und Eisleben.
Theatermacher aus Eisleben an Kooperation interessiert
Auch die Theatermacher in Eisleben sind sehr an einer Kooperation interessiert. „Bisher kommen wir in der Kreisstadt leider kaum vor,“ bedauert Marion Rohland, die Pressesprecherin des Theaters.
Das aus acht Schauspielern bestehende Ensemble spiele zwar gegenwärtig in einer ganzen Reihe von Orten außerhalb von Eisleben, aber bisher nicht oder kaum in Sangerhausen.
Dabei habe das Theater zu DDR-Zeiten regelmäßig in der Berg- und Rosenstadt gastiert - im Kulturhaus am Schützenplatz, das nach der Wende zum Leidwesen vieler Einwohner der Stadt abgerissen worden war.
Später seien die Gastspiele größtenteils eingeschlafen, zumal man ohne Kulturhaus keine geeignete Spielstätte mehr gehabt habe.
„Deshalb sind wir froh, dass es jetzt eine Art Neustart geben soll“, sagte sie. Die Initiative zu dem Projekt sei auch vom Theater in der Lutherstadt ausgegangen.
Bis zu vier Aufführungen in der Rosen-Arena
Udo Michael, Fachbereichsleiter im Sangerhäuser Rathaus und amtierender Geschäftsführer der Rosenstadt GmbH, sagte, er könne sich vorstellen, dass zum Start im kommenden Jahr bis zu vier Aufführungen im Rosarium gezeigt werden können.
Neben der Bühne stehe dort auch das Glashaus für kleinere Produktionen zur Verfügung. „Die Kooperation soll jedenfalls keine Eintagsfliege bleiben“, sagte er.
In den nächsten Wochen wird es nun einen weiteren Termin mit den Theaterleuten in Sangerhausen geben. Dabei geht es nach Angaben von Michael vor allem auch um technische Fragen.
Es soll unter anderem geklärt werden, wie die schweren Bühnenbilder für Aufführungen in der Rosen-Arena verankert werden können. Und: Es müssen freie Zeiten im Spielplan gefunden werden, an denen die Eisleber in Sangerhausen auftreten können.
Beide Partner, so sagen sie, sind sich aber sicher, dass die bestehenden Hürden überwunden werden können. „Für die Verankerung der Bühnenbilder lässt sich sicherlich auch eine dauerhafte Vorrichtung in der Rosen-Arena schaffen“, sagte Michael.
Auch Strauß betonte, er gehe davon aus, dass der geplante Neustart des Eisleber Theaters in Sangerhausen klappt. „Ich bin optimistisch, dass es uns gemeinsam gelingen wird, das eine oder andere kulturelle Highlight in der Stadt anzubieten.“
(mz)