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Gartenverein "Sonnenland" in Sangerhausen Gartenverein "Sonnenland" in Sangerhausen: Alle Nationalitäten sind willkommen

Von Beate Thomashausen 16.06.2016, 20:00
Armin Matzke ist der Vorsitzende des Sangerhäuser Kreisverbandes der Gartenfreunde.
Armin Matzke ist der Vorsitzende des Sangerhäuser Kreisverbandes der Gartenfreunde. Schumann

Sangerhausen - „Gärten sind für Ausländer nicht vorgesehen.“ Darüber, dass andere Nationalitäten in manchen Wittenberger Kleingartenvereinen ungern gesehen sind, berichtete die MZ am Mittwoch. Von dieser Antwort, die ein Wittenberger Gartenvorstand einem syrischen Antragsteller gab, distanzierte sich Armin Matzke, der Vorsitzende des Sangerhäuser Kreisverbandes der Gartenfreunde. „Das wird bei uns völlig anders gehandhabt und ist auch nicht Intention im Landesverband.“ So kooperieren Sangerhäuser Vereine mit der Integrationsstelle und bieten dort Interessenten freie Gärten an.

Anett Hölze, sie ist die Vorsitzende des Sangerhäuser Kleingartenvereins „Sonnenland“, bekräftigte das. „Unserem Verein gehören 232 Mitglieder an.

Unterschiede bei der Bewirtschaftung

Davon sind mehrere Russlanddeutsche, Syrer, Afghanen, Griechen und Türken. Das ist ganz normal. Und wenn sich jemand für einen der noch 50 leerstehenden Gärten interessiert, ist die Herkunft völlig uninteressant.“ Viel wichtiger sei es, dass die neuen Vereinsmitglieder gerne gärtnern wollen. Eine syrische Familie richte sich gerade jetzt einen völlig verwilderten Garten wieder her. Ein kasachischer Gartenfreund, der schon über 80 Jahre alt sei, wirtschafte in seinem Gartenreich wie ein Junger. „Das muss ich sagen, es gibt schon Unterschiede in der Art, einen Garten zu bewirtschaften“, stellte Hölze fest. „Während die Deutschen ihren Garten meist zur Erholung nutzen möchten, legen Gärtner anderer Nationalitäten ihr Hauptaugenmerk auf den Gemüseanbau. Manche halten auch Kleintiere in ihrem Garten.“

Gartenvereine müssten sich umorientieren

Die Sangerhäuser Vereinsvorsitzende ist der Meinung, dass man sich in den Vereinen umorientieren und öffnen müsse. Man könne nicht auf der einen Seite Leerstand beklagen und auf der anderen Seite Interessenten ablehnen, nur weil sie eine andere Nationalität haben. (mz)