Flohmarkt in Sangerhausen Flohmarkt in Sangerhausen: Betreiber finden kein zuverlässiges Personal mehr

Sangerhausen - Wieso gibt es in Sangerhausen keinen großen Flohmarkt mehr? Diese Frage wirft Klaus Flamminger aus Oberröblingen auf, der selbst gern auf solchen Märkten stöbert.
Zuverlässiges Personal für die Betreuung der Trödelmärkte zu finden, sei das größte Problem
„Auf dem Parkplatz des Hagebau-Marktes in Sangerhausen gab es früher mal regelmäßig einen richtig großen Flohmarkt. Jetzt stehen nur ab und zu mal noch zwei, drei Händler da“, erzählt Flamminger, der zu größeren Märkten jetzt nach Nordhausen oder Gotha fahren muss. Die großen Sangerhäuser Trödelmärkte in den 90er Jahren hat seinerzeit Fahmy El Gendi organisiert, der heute noch regelmäßig an jedem Samstag zum Markt auf den IFA-Parkplatz in Nordhausen einlädt. Warum veranstaltet er keinen großen Flohmarkt mehr in Sangerhausen?
„Ich finde keine zuverlässigen Leute mehr, die den Aufbau und Ablauf überwachen und betreuen“, sagt El Gendi. In Nordhausen kümmere er sich selbst darum, aber auch an anderen Standorten müsse jemand die Leute einweisen, die Gebühren kassieren und dafür sorgen, dass die Bestimmungen eingehalten werden und am Ende der Platz auch ordentlich verlassen wird. Leider seien für diese Aufgabe nur noch sehr schwer Leute zu finden. Früher habe er in zwölf verschiedenen Städten Trödelmärkte organisiert. „Aber heute wollen alle nur noch das Geld haben, aber nicht die Arbeit machen“, sagt El Gendi.
Sollte sich ein Betreuer finden, könnten auch in Sangerhausen wieder Flohmärkte stattfinden
Wenn sich jemand bei ihm melden und sagen würde, er wolle es machen, dann wäre es überhaupt kein Problem, auch in Sangerhausen wieder so einen Markt auf die Beine zu stellen, sagt der Nordhäuser. Genügend interessierte Händler kenne er jedenfalls. „Die Leute wollen ja ihre Sachen verkaufen“, meint er. In Nordhausen seien jeden Samstag mindestens 25 Händler auf dem Platz. Vier von fünf kämen regelmäßig.
Klaus Flamminger indes weiß auch die kleineren Flohmärkte auf den Dörfern zu schätzen. „Die sind manchmal viel interessanter, so ein richtig schönes kunterbuntes Durcheinander von allen möglichen Angeboten“, meint er. In Lengefeld zum Beispiel gebe es sporadisch einen Verkauf von alten Dingen. Den organisiert ein Mitglied des Heimatvereins. Flamminger würde sich aber wünschen, dass die Veranstalter solcher kleinen Märkte die Termine öfter öffentlich mitteilen würden. (mz)