Verfahren verzögert sich Ex-Mifa-Chef Wicht offenbar schwer krank
Das Landgericht streckt die Termine. Das Urteil wird nun erst für den Herbst erwartet.

Sangerhausen/Halle/MZ - Das Betrugsverfahren gegen Peter Wicht, den Ex-Vorstand der früheren Mifa-AG, wird das Landgericht Halle bis in den Herbst hinein beschäftigen. Die Behörde hat für das Verfahren vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte demnach nun nicht wie geplant Ende August, sondern erst Anfang November fallen. Das teilte Sebastian Müller, der Sprecher des Landgerichts, mit. Hintergrund sind gesundheitliche Probleme des Angeklagten. Deshalb seien Verhandlungstermine gekürzt und Zeugen nun zu anderen Terminen neu geladen worden. Außerdem solle Wicht auch amtsärztlich untersucht werden, ob er überhaupt verhandlungsfähig ist.
Dass der 65-jährige Wicht offenbar schwer krank ist, war bereits zum Prozessauftakt vor einer Woche angeklungen. Als das Gericht darüber debattierte, wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen, um die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten zu schützen.
Dem früheren Mifa-Chef werden in dem Prozess vor der 11. Großen Wirtschaftsstrafkammer besonders schwerer Betrug in zehn Fällen und Verstöße gegen das Handelsgesetz zur Last gelegt. Wicht soll die wirtschaftliche Lage der AG von 2008 bis Mitte 2013 beschönigt dargestellt haben. Käufer von Mifa-Anleihen seien getäuscht und ihnen ein Schaden von etwa vier Millionen Euro entstanden. Dem 65-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.