Wettbewerb „Jugend musiziert“ Eine Klarinettistin auf Hüttentour in Südtirol
Antonia Jacob erspielte im Bundesfinale hervorragenden zweiten Preis. In den Ferien jobbte sie vier Wochen auf einer Alpen-Hütte.

Sangerhausen/MZ - 22 Punkte und damit ein hervorragender zweiter Preis im Bundesfinale - auch per Video ist der Wettbewerb „Jugend musiziert“ in diesem Jahr für Antonia Jacob bestens gelaufen. Ein schöner Erfolg nach der Zwangspause vom vergangenen Jahr, als „Jumu“ wegen Corona schon nach den Regionalwettbewerben abgebrochen wurde.
Wettbewerbsatmosphäre fehlte
Jacob war damals mit Henriette Kotzur und Til Schöppe als Klarinetten-Trio am Start - mit einem Programm, das sie sicher noch sehr weit getragen hätte. Ja, das war ein bisschen schade, meint Jacob. Gerade, weil die Ausschreibung des Bundeswettbewerbs im vergangenen Jahr den drei Talenten, die auch sonst gut befreundet sind, die Teilnahme als Klarinetten-Trio erlaubte. 2021 war diese Kategorie nicht wieder vertreten. Die Drei wollen mit ihrem Programm von damals aber im Herbst beim Wettbewerb „Musik aus Kommunen“ starten, den das Unternehmen EnviaM ausgeschrieben hat.
„Jugend musiziert“ per Video fand Antonia Jacob einerseits einfacher, weil das Lampenfieber einem nicht dazwischenfunken konnte. „So’n bisschen hat aber auch der Kick gefehlt“, meint sie. Der Bühnenauftritt vor Publikum, der Applaus, die Blumen - all das gehört eben irgendwie doch mit zur besonderen Wettbewerbsatmosphäre. Diesmal gab es nur kurze spannende Momente, wenn die Ergebnisse im Internet veröffentlicht wurden.
Hüttentour in den Sommerferien
Momentan spult die Elftklässlerin die letzten Schultage bis zu den Sommerferien runter. Im nächsten Jahr geht es für sie in die ganz heiße Abiturphase. Die Noten sind bestens, fürs Studium gibt es erste Ideen. Medizin wie bei den Eltern soll es aber nicht werden, sagt sie. Im Moment ist Gymnasial-Lehramt in der engeren Wahl, aber nicht im Fach Musik. Ein bisschen Zeit ist ja noch.
Die verbringt die Sangerhäuserin übrigens mit weitaus weniger Klarinetten-Üben, als man vielleicht meinen würde. An manchen Tagen seien es nur fünf Minuten, sagt sie. Es komme halt drauf an. „Manchmal hab ich auch richtig Lust zu üben. Und wenn ich dann einmal dabei bin, dann wird es auch mal ne ganze Stunde.“ Immerhin, ihre anderen Hobbys - Reiten in Drebsdorf und Schwimmen bei der Wasserwacht - brauchen auch ihre Zeit.
In den bevorstehenden Sommerferien zieht es die Gymnasiastin wieder in die Berge. „Ich gehe mit Freunden in Südtirol eine Woche auf Hüttentour“, verrät sie. Wandern von Gipfel zu Gipfel und jeden Abend in einer anderen Hütte übernachten, das macht ihr Spaß. Weit oben in den Alpen hat sie auch den Sommer 2020 verbracht. Da hatte Jacob zusammen mit einem Kumpel für vier Wochen im Meißner Haus angeheuert, einer Hütte des Alpenvereins in den Bergen bei Innsbruck. Ein vielseitiger Ferienjob, bei dem alles erledigt wurde, wo eben gerade Anpacken gefragt war: Essen vorbereiten, Putzen, Kinder betreuen. „Es war anstrengend, hat aber richtig Spaß gemacht“, erzählt sie. Eigentlich hatte der Hüttenwirt den Job für diesen Sommer wieder angeboten. Wegen Corona muss er nun aber doch eine Nummer kleiner planen. In die Berge wird Antonia Jacob diesmal also als Touristin zurückkehren. Bevor es ins letzte Schuljahr geht - und sicher auch in den nächsten Bundeswettbewerb.