Ehrenamt in Oberröblingen Ehrenamt in Oberröblingen: Die Feuerwehr hat zuverlässige kulinarische Rückendeckung

Oberröblingen - Sorgfältig, den riesigen Holzlöffel fest mit beiden Händen gepackt, rührt Falco Heise im Suppenbehälter. Der ist bis zum Rand mit goldgelbem Erbseneintopf gefüllt. Die Suppe dampft in der Winterkälte und duftet dabei verführerisch. 350 Portionen hat die Feldküche an Bord. Manchmal reichen sie, manchmal aber auch nicht.
Ohne Mampf kein Kampf - das gilt auch für die Feuerwehr. Und deshalb hat die Freiwillige Truppe in Oberröblingen schon seit Langem einen eigenen Küchenzug. Vor Jahren gelang es sogar, eine eigene Feldküche anzuschaffen. „Die war von der NVA und noch original dunkelgrün“, erzählt Heise, der inzwischen den Küchenzug leitet. Der Gemeindearbeiter habe sie damals in mühevoller Kleinarbeit auseinandergebaut und alles knallrot lackiert. Fortan mussten sich die Oberröblinger keine Feldküche mehr ausleihen, wenn sie Erbseneintopf kochen wollen.
Feldküche wird mehrmals im Jahr benutzt
Das passiert traditionell einmal im Jahr beim Erbsbärumzug in der Faschingszeit, sagt Heise. Aber auch bei einem großen Wettkampf der Jugendfeuerwehren habe man schon mal für die Massen aufgekocht. Das Eintopfrezept stammt noch von den altgedienten Vorgängern des heutigen Küchenzuges.
Und Heise und seine drei Kochkollegen Frank Sladek, Thomas Strauch und Marco Thorhauer haben nichts daran geändert: Für 350 Portionen nehme man 30 Kilo Kasslerfleisch, vier Seiten Rippchen, je 35 Kilo Erbsen und Kartoffeln, 5 Kilo Möhren, zwei Kilo Porree und Sellerie und zum Abrunden angebratenen Bauchspeck und Zwiebeln.
Am Abend vor dem Erbsbärumzug treffen sich an die 20 Leute aus der aktiven Feuerwehr im Hof von Lothar Powrocnik zum Schnippeln und Fleischkochen. Am Samstagmorgen wird dann ab 4 Uhr die Feldküche mit Holz angeheizt und die Suppe fertig gekocht. Denn schon vorm Start des Umzugs um 9 Uhr holen sich die ersten mit Töpfen und Schüsseln ihren Schlag Eintopf ab.
Neben dem Küchenzug gibt es noch eine feste Küchentruppe in Oberröblingen
Außer dem Küchenzug gibt es in Oberröblingen aber auch noch eine feste Küchentruppe aus den Reihen des Feuerwehrvereins, die sich um die Versorgung bei Veranstaltungen kümmert und zum Beispiel für den Tag der offenen Tür Berge von Kuchen bäckt. Auch um die Versorgung im Festzelt während der Faschingszeit kümmern sich die ehemaligen Feuerwehrleute, die zwar nicht mehr im aktiven Dienst, aber trotzdem noch für die Truppe im Einsatz sind.
Auch beim Erbsbärumzug obliegt ihnen die Mittagsversorgung am Feuerwehrgerätehaus. Dann zaubern sie zum Beispiel aus Bratwurst und Eiern, die bis dahin den Aktiven im Umzug als Sachspenden mitgegeben wurden, eine Riesenportion Rührei.
Und wie läuft es mit der Versorgung im aktiven Einsatz, wenn der sich mal über Stunden hinzieht? „Wir haben immer einen kleinen Vorrat an Würstchen und eingefrorenen Sachen im Gerätehaus auf Lager“, sagt Falco Heise. Im Notfall ist da schnell ein Imbiss für die Einsatzkräfte zubereitet. Außerdem gebe es eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem örtlichen Einkaufsmarkt. Da könne immer unkompliziert Nachschub beschafft werden. (mz)
