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Direktkandidaten im Wahlkreis 31 Direktkandidaten im Wahlkreis 31: Sabine Künzel tritt für Die Linke an

Von Helga Koch 03.03.2016, 10:00
Sabine Künzel tritt am 13. März zur Landtagswahl für Die Linke an.
Sabine Künzel tritt am 13. März zur Landtagswahl für Die Linke an. Schumann

Sangerhausen - Wenn Sabine Künzel drei Wünsche frei hätte? Dann, sagt die Sangerhäuser Landtagskandidatin der Linken, würde Mansfeld-Südharz weiter oben statt am Ende der Ranglisten auftauchen, es gäbe mehr soziale Gerechtigkeit, eine ausgewogene Schul- und Kindergartenlandschaft. Um diese Visionen ein Stück weit umzusetzen, tritt die 53-Jährige zur Landtagswahl an.

Sabine Künzel wurde am 23. November 1962 in Sangerhausen geboren. Nach dem Abschluss der Schule absolvierte sie eine Ausbildung zur Werbekauffrau. Sie arbeitet als Wahlkreismitarbeiterin für die Landtagsabgeordnete Dagmar Zoschke (Linke) in Bitterfeld. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder im Alter von 33 und 27 Jahren sowie eine Enkeltochter. Leidenschaftlich gern isst sie Roulade mit Rotkohl und Klößen und ganz viel Soße. Zu ihrer Lieblingslektüre gehören „Der Medicus“, „Die Päpstin“ und andere Bücher über das Mittelalter.  (hko)

Seit 2004 im Stadtrat

Seit fünf Jahren ist die gebürtige Sangerhäuserin Mitglied der Linken. „Vorher war ich zwar auch schon politisch interessiert, aber in keiner Partei. Seit ich für Abgeordnete arbeite, habe ich einen Einblick in diese Aufgaben bekommen. Und irgendwann gedacht: Das könntest du auch.“ Als Ratsmitglied sitzt sie seit 2004 im Stadtrat, arbeitet in mehreren Ausschüssen und als sachkundige Einwohnerin im Schul- und Kulturausschuss des Kreistags mit. „Es wäre eine gesunde Symbiose, die Kommunal- und Landespolitik zu verbinden. Es müsste sich viel ändern.“ Denn die bisherigen Landespolitiker aus der Region bewegten sich zu sehr in eingefahrenen Gleisen, gibt sie sich angriffslustig. „Ich sehe meine Aufgabe in bodenständiger Arbeit, vor allem in den Ausschüssen und in der Fraktion.“

Industriepark Mitteldeutschland soll entstehen

Das A und O, die wirtschaftliche Entwicklung in Mansfeld-Südharz, sei ein „ganz schwieriges Thema“, räumt Künzel ein. „Aber es ist kein unlösbares Problem.“ Sie würde sich sehr wünschen, dass der Industriepark Mitteldeutschland vor den Toren der Kreisstadt entsteht und dass sich ehrliche Investoren finden. Mindestens genauso wichtig sei aber, die Handwerksbetriebe, kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken. „Die Anträge und Vergabe von Fördermitteln müssen sehr vereinfacht werden. Das ist alles zu kompliziert. Es müsste ab einer niedrigeren Grenze eine Förderung geben.“ Einfacher sei, die Region touristisch voranzubringen. Das sei ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. „Wenn es um das Reformationsjubiläum geht, hört man bisher nur von Wittenberg oder Eisenach. Der Landkreis bleibt außen vor.“ Das Lutherjahr könne die Region touristisch weiter nach vorn bringen, doch auf Kurzurlauber müsse man sich besser einstellen. Zurzeit ist Künzel viel auf Achse - oft abends und am Wochenende, wenn sie Foren bestreitet und um Wählerstimmen wirbt. In den Gesprächen habe sie genau hingehört und viel mitgenommen. Zum Beispiel, dass die Ortsbürgermeister viel mehr Handlungsfreiheit und die Vereine mehr Unterstützung brauchen. Da müsse man im Land was tun.

„Ich habe kein Studium absolviert. Aber ich habe das Leben mit allen positiven und negativen Facetten studiert, auch Arbeitslosigkeit.“ Besonders stolz, sagt Künzel, sei sie auf Tochter Susanne und Sohn Toni. Und sie genießt es, wenn die sechsjährige Enkelin Emily aus Stuttgart nach Sangerhausen kommt. Wichtig ist ihr der große Freundeskreis. Und wenn sie mal Ruhe braucht, gönnt sie sich lange Spaziergänge durch Wald und Flur. „Am liebsten an der Wippraer Talsperre, das ist mein liebster Ort.“ (mz)