Der Kilometer 127 ist ein neuralgischer Punkt der A 38
Sangerhausen/MZ. - Sogar auf der Autobahn - die zuerst bedient wird - war es dem Winterdienst nicht möglich, die Verwehungen in den Griff zu bekommen. Der Kilometer 127 (Höhe Mittelhausen) kristallisierte sich als neuralgischer Punkt heraus. Dreimal in Folge mussten dort Fahrzeuge aus dem Graben gezogen werden. Am Montagabend verunglückte an dieser Stelle ein Lkw, der in die Schneewehe brauste, sich drehte und im Graben zu liegen kam. Die Bergungsarbeiten dauerten von 17.20 Uhr bis 19.10 Uhr. In dieser Zeit war die Autobahn an der Auffahrt in Rothenschirmbach Richtung Sangerhausen gesperrt. Am Dienstagmorgen um 5.45 Uhr verunglückte an gleicher Stelle eine Pkw-Fahrerin. Sie wurde leicht verletzt. Eine neuerliche Schneewehe am Kilometer 127 wurde kurze Zeit später auch einem Kleintransporter zum Verhängnis. Der Fahrer blieb unverletzt.
Auch auf den Bundes- und Landstraßen krachte es bedingt durch den Wintereinbruch oft. Binnen 24 Stunden registrierte man im Sangerhäuser Polizeirevier 21 Verkehrsunfälle, die auf die winterlichen Bedingungen zurückzuführen sind. Elf der Crashs passierten allein in der Kreisstadt. Dort sollte man die Beyernaumburger Straße weiträumig umfahren, die stets verweht ist.
Dramatisch auch die Situation im Schülerverkehr. Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft Südharz riefen in den Schulen an und baten darum, die Schüler möglichst mit den "frühen Bussen" nach Hause zu schicken. VGS-Pressesprecherin Ute Kraft: "Am Montag hatten wir ernsthafte Probleme, die Schüler am Nachmittag zurück in ihre Heimatorte zu bringen. Unsere Busse standen im Stau. Zweimal - in Wallhausen und Holdenstedt - waren Busse in Unfälle verwickelt." Die Situation habe sich letztlich so zugespitzt, dass die VGS gegen 17 Uhr den Verkehr auf den Regionallinien eingestellt habe, so Kraft.