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Bürger protestieren gegen Abwasserkonzept

Von BEATE THOMASHAUSEN 04.03.2010, 17:03

KATHARINENRIETH/MZ. - Eine Interessengemeinschaft (IG) "Abwasserbeseitigung" aus Katharinenrieth richtete jetzt eine Petition an den Landtag von Sachsen-Anhalt. Grund dafür ist, dass die Bürger aus Katharinenrieth nicht mit dem Konzept einverstanden sind, das ihnen der Abwasserzweckverband "Südharz" vorlegte und das mittlerweile auch vom Landkreis Mansfeld-Südharz bestätigt ist.

Im vergangenen Jahr schlossen sich sieben Bürger aus Katharinenrieth zu der Interessengemeinschaft (IG) zusammen. Die IG steht mit ihrer Forderung nicht allein da. 181 Bürger unterschrieben die Petition an den Landtag und solidarisierten sich mit dem Anliegen der IG, die sich erhofft, dass der Petitionsausschuss des Landtages prüfen lässt, ob das Abwasserbeseitigungskonzept und die Genehmigung der Unteren Wasserbehörde überhaupt tragbar sind oder ob die Grundstücke der Gemeinde Katharinenrieth dezentral entsorgt werden können.

Andreas Loel von der IG sagte: "Bis 2006 wurde uns durch den Geschäftsbesorger des Abwasserzweckverbandes, die Wasserwerke, gesagt, dass unsere Gemeinde nicht an eine zentrale Entsorgung angeschlossen werden soll und dezentrale Lösungen angestrebt werden. Ab 2007 hieß es, dass wir an das zentrale Klärwerk in Allstedt angeschlossen werden sollen." Das hält man in Katharinenrieth aus mehreren Gründen für zu teuer und nicht machbar. Zum einen liegen die großen Grundstücke wie Perlen an einer Schnur an einer Straße, das habe lange Wege vom Haus bis zum Kanal zur Folge. Diese Kosten schlagen ja auch zu Buche. In Katharinenrieth geht man davon aus, dass man den Schwellenwert von 4 100 Euro, ab dem eine dezentrale Lösung möglich ist, auf jeden Fall überschreiten würde. Spätestens dann, wenn die Regenwasserentsorgung über die Kanäle und Gräben repariert werde. Das Konzept gehe nämlich davon aus, dass die Kanäle ohne weiteres weiterbenutzt werden können. Das sei aber nicht so, hält die IG dagegen. "Wenn wir alles recht bedenken, kommen wir auf wenigstens 6 000 Euro pro Haushalt", sagte Jacqueline Schäfer, die ebenfalls der IG angehört. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass in dem Konzept die Einwohnerzahlen auch zu hoch angesetzt worden seien.

Adelbert Stickel, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes, wusste zwar, dass sich die Bürger in Katharinenrieth vehement gegen das Abwasserkonzept stellen, kannte aber die Details nicht. Stickel: "Ich weiß nur, dass Katharinenrieth das Konzept generell ablehnt. Die Details sind mir nicht bekannt." Verwundert zeigte er sich, dass Katharinenrieth eine Zusage gehabt haben soll, dass der Ort sein Abwasser dezentral entsorgen soll. "Das Institut Halbach ist bei der Erarbeitung des Konzepts für Katharinenrieth mit der gleichen Methodik herangegangen wie bei den anderen Mitgliedsgemeinden auch", sagte Stickel.