Blutspende bei der Awo in Sangerhausen Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Es ist nur ein kleiner Pieks

Sangerhausen - Es kostet nur ein bisschen Überwindung. Die Entscheidung, es zu tun, kann sogar ein Menschenleben retten: Gemeint ist das Blutspenden.
An diesem Nachmittag in den Räumen der Awo-Begegnungsstätte in Sangerhausen ist es ein Team des Instituts für Transfusionsmedizin aus Suhl (ITMS), das den Sangerhäuser Spendern Blut abzapft.
Seit 2007 arbeiten ITMS und die Awo in Sangerhausen zusammen. „Wir werden hier sehr freundlich empfangen. Und auch für die Blutspender bereitet das Awo-Team alles sehr liebevoll vor“, sagt Annette Dreßler vom Blutspende-Team, das die Spender in der Begegnungsstätte erst einmal mit einem umfangreichen Fragebogen empfängt.
Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden
Gefragt wird unter anderem nach Erkrankungen und nach Urlaubsreisen in tropische Länder. Die Blutkonserve soll schließlich Leben retten und nicht Leben gefährden.
„Da muss alles ausgeschlossen werden, was einen künftigen Empfänger in Gefahr bringen könnten“, so Annette Dreßler. Auch Hämoglobinwert, Körpertemperatur und Blutdruck werden gemessen.
Ein Arzt gibt schließlich das Okay zur Blutspende. Dann erst kommt der Spendewillige zu Annette Dreßler.
Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Ein Vampir aus Leidenschaft
Sie war erst Krankenschwester am Klinikum in Suhl, ehe sie vor mehr als 20 Jahren praktisch ins Nachbarhaus, ins Institut für Transfusionsmedizin wechselte.
Und obwohl sie mit den Blutspendeteams nun viel auf Achse sei, ist sie sozusagen ein „Vampir aus Leidenschaft“. Blut werde schließlich immer gebraucht.
Für chronisch Kranke, für Menschen mit Krebs oder bei Operationen zumeist nach einem Unfall.
Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Drei Präperate werden gewonnen
Es ist nur ein kleiner Pieks, wenn mit einer Kanüle in eine Armvene gestochen wird, dann läuft bereits das Blut in ein Beutelsystem. Das Vollblut wird gekühlt und dann im Labor in die einzelnen Bestandteile getrennt.
Aus dem Vollblut werden drei verschiedene Arten von Blutpräparaten gewonnen: Erothrozytenkonzentrate (rote Blutkörperchen), Plasmapräparate und Thrombozytenkonzentrate (Blutplättchen).
ITMS-Teams sind regelmäßig zu Blutspendeterminen in den Bundesländern Thüringen, Franken, Hessen und Sachsen-Anhalt unterwegs und ungefähr aller vier Wochen machen sie auch in Sangerhausen Station.
Rund 50 Spender seien es ungefähr, die bei jedem Termin in die Awo-Begegnungsstätte kommen, freut sich Dreßler.
Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Engpässe bei Reserven gibt es meistens im Sommer
Auf Blutkonserven sind beispielsweise Kliniken angewiesen. Bluttransfusionen werden in der Sangerhäuser Helios-Klinik bei Operationen benötigt, aber auch für konservative Therapien in der Onkologie, der Gastroenterologie oder auch der Nephrologie.
In der Urlaubszeit im Sommer könne es schon mal zu Engpässen kommen, sagt Birgit Pürschel. Die Oberärztin der Anästhesie und Intensivmedizin ist gleichzeitig auch die Transfusionsbeauftragte der Sangerhäuser Klinik.
Pürschel: „Wir beziehen das Blut ausschließlich über das DRK-Blutspendeinstitut Dessau. Unser Labor bestellt täglich die Blutprodukte nach Bedarf. Im Notfall können Blutkonserven zu jeder Zeit nachbestellt werden.“
Blutspende bei der Awo in Sangerhausen: Klinik verfügt über ein Blut-Depot
Das Labor der Sangerhäuser Klinik verfüge über ein Depot in dem Erythrozytenkonzentrate und Plasma vorgehalten werden. Thrombozytenkonzentrate werden individuell bestellt.
Damit jeder Patient auch nur das Blut seiner Blutgruppe erhält, erfolge im Labor für jeden Patient doppelt eine Blutgruppenbestimmung sowie der Antikörpersuchtest und die Kreuzprobe, erklärte Pürschel.
Das Ergebnis, dokumentiert auf dem Konservenbegleitschein, werde mit den Blutkonserven zum Patient gebracht und dort vom Arzt kontrolliert.
Vor der Transfusion gebe es auch noch einmal einen weiteren Test mit Blut des Patienten. (mz)