Bareiku Touristik Wansleben: Bareiku Touristik Wansleben: Kunden heben gern zum Heiratsantrag ab

Wansleben/MZ. - "Ständig neue Leute, keine Fahrt wie die andere, und vor allem: Die Kunden haben immer gute Laune", sagt Andreas Zech, "es gibt schlechtere Jobs, oder?" Da hat der Mann zweifellos Recht - was könnte für einen Ballonfahrer auch schöner sein, als mit Ballonfahren sein Geld zu verdienen? Und ohne Spaß an der Arbeit könnte er sein Geschäft wohl auch nicht betreiben: Schließlich will er seinem Publikum genau das bieten - Spaß nämlich.

Bareiku Touristik - der Name fasst die Palette der Ein-Mann-Firma aus Wansleben zusammen: Ballonfahrten, Reiten, Kutschfahrten. Wobei eins zum anderen gekommen ist: "Irgendwann habe ich mal einen Ballon gesehen und gedacht, das würde ich gern machen", erzählt der 41-Jährige, "und Pferde waren schon immer ein Familienhobby." Nachdem die Idee also geboren war, absolvierte der gelernte Kfz-Schlosser und Fliesenleger eine Ausbildung beim Ballonfahr-Unternehmen Schneider in Helbra und legte die vorgeschriebenen Prüfungen ab. 1999 gründete Zech seine Firma.

Mittlerweile hat er 200 Flugstunden und viele nette Erlebnisse gesammelt. "Ein silbernes Hochzeitspaar hat als Geschenk zuerst eine Bikerfahrt bekommen. Was sie nicht wussten: Es ging zum Ballon. Und während der Ballonfahrt wurde die Festtafel auf dem Acker aufgebaut, wo wir landeten." Überhaupt wird ein großer Teil der Fahrten verschenkt. Auch Heiratsanträge im Korb seien nicht selten.

"Insgesamt dauert die Aktion etwa vier Stunden", so Zech. Die Kunden kommen auf das Firmengelände in Wansleben und werden von dort zum Startplatz gefahren. Dann bauen sie gemeinsam mit dem Piloten den Ballon auf. "Wir haben mehrere Startplätze im Bereich Halle/Eisleben/Querfurt." Wenn ein Kunde ein geeignetes Grundstück hat, "dann starten wir auch bei ihm zu Hause". Die Fahrzeit beträgt 60 bis 90 Minuten. Danach gibt es natürlich eine zünftige Ballonfahrer-Taufe. "Wo man landet, weiß man vorher nie. Das bestimmt allein der Wind." Gefahren wird nur, wenn es trocken und wenig windig ist und gute Sicht herrscht. Ob eine Fahrt möglich ist, entscheidet der aktuelle Wetterbericht.

Auch beim Reiten und Kutsche fahren ist Zech bemüht, auf alle möglichen Kundenwünsche einzugehen. Von Ponyreiten auf Kindergeburtstagen oder Volksfesten - dabei hilft die 16-jährige Tochter Maria oft - bis zu Hochzeits-, Grill- oder Glühweinfahrten (im Winter) mit Kutsche und Kremser reicht das Angebot. Beliebte Ausflugsgebiete sind der Süße See und die Dölauer Heide in Halle. Auf Wunsch organisiert Bareiku auch Tages- oder Wochenendprogramme.

Touristisches Reiten im herkömmlichen Sinne veranstaltet Zech jedoch nicht. "Wer will, kann ein Pferd für ein Jahr leasen. Dabei pflegen die Leute die Tiere, machen bei der Ausbildung mit und bauen eine richtige Beziehung auf." Daran verdiene die Firma aber nichts, "es geht darum, dass die Pferde sinnvoll beschäftigt werden". Drei der zehn Pferde sind derzeit auf diese Weise vermietet.

Für die Zukunft hat Zech noch einige Ideen. Auf dem Friedrich-Wege-Hof, den er zu großen Teilen gepachtet hat, kann er sich "Urlaub auf dem Bauernhof" vorstellen. Der "Mini-Zoo" mit Geflügel und zwei Schweinen gehöre längst zur Spazierroute des Kindergartens. "Und wenn der Salzige See entsteht, machen wir Jeep-Touren dorthin."

Informationen unter Telefon 0177/74 91 004.