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Baby strangulierte sich in kaputtem Gitterbett

Von Frank Schedwill 07.10.2002, 10:14

Sangerhausen/MZ. - Ohne Urteil ist jetzt vor dem Jugendschöffengericht in Sangerhausen der Prozess um die fahrlässige Tötung eines Babys zu Ende gegangen. Angeklagt war die 21-jährige allein erziehende Mutter des Kindes. Sie soll am 17. Februar dieses Jahres in Sangerhausen den Tod des sieben Monate alten Mädchens verursacht haben. Zur Mittagszeit hatte sie damals das Baby in einem kaputten Gitterbett zum Schlafen hingelegt, und sich selbst mit ihrem fünf Jahre alten anderen Kind in einem anderen Raum der Wohnung zur Ruhe begeben. Als sie gegen 18.30 Uhr aufwachte, fand sie das Baby leblos in seinem Bettchen - stranguliert an Binden, mit denen die Mutter die Stäbe des ramponierten Bettes zusammengebunden hatte. Ärzte bemühten sich in der Wohnung und auf der Fahrt ins Krankenhaus über eine halbe Stunde lang, das offensichtlich schon länger tote Kind wieder zu beleben - erfolglos. In dem Verfahren sah das Gericht unter Vorsitz von Sven-Olaf Zärtner von einer Strafe ab. Grund: Die Frau sei durch den von ihr verschuldeten Tod des Kindes genug bestraft. Allerdings ordneten die Richter an, dass sich die Frau mit der Abteilung Familienhilfe des Jugendamts in Verbindung setzt. Ziel sei es, ihr Unterstützung zu geben. Bisher hatte die Frau dies trotz ihrer offensichtlichen Überforderung abgelehnt.