Ausstellung in Sangerhausen Ausstellung in Sangerhausen: Glaskunst Webkunst und Papierschöpfungen

Sangerhausen/MZ - Die Marienkirche ist ein besonderes Schatzkästchen und der Verein Armer Kasten sein Hüter. Derzeit ist hier eine Ausstellung der Künstler Marita Voigt und Günter Föllmer zum Thema „Glaskunst, Webkunst und Papierschöpfungen“ zu sehen, wie jedes Jahr pünktlich zum Altstadtfest. Schon die Vernissage zog verdienterweise ein großes Publikum an. So nutzte Jens Schuster, der stellvertretend für den Oberbürgermeister die Ausstellung mit eröffnete, die Gelegenheit, das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder um zeitgenössische Kunst und Kultur und nicht zuletzt um den Erhalt der Marienkirche zu danken.
Mit der Ausstellung erfüllen sich die beiden Künstler einen langgehegten Wunsch. Marita Voigt aus Schochwitz und Günter Föllmer aus Winnenden kennen sich bereits aus den gemeinsamen Studienjahren an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein. Erstmals stellen sie ihre Werke gemeinsam aus. Diese basieren auf uralten Handwerkstechniken, wie dem Glasschmelzen, Weben und der Papierherstellung. Aufgrund der Herstellungstechniken sind die gezeigten Kunstwerke alle Unikate.
Mit Hilfe der modernen Glasverarbeitungstechnik „Glasfusing“ überrascht die freiberufliche Glasdesignerin Marita Voigt (Jg. 1949) mit Glasbildern, Stelen und Schalen. „Den ausgestellten Arbeiten ist die Freude am Spiel mit Formen und Farben anzumerken“, sagte Vereinsvorsitzende Sigrun Dittmann in ihrer Einführungsrede.
Dies gilt auch für die Papierschöpfungen des Künstlers Günter Föllmer (Jg. 1947) Aus hauchdünnen Papierschichten, deren Strukturen, farblichen Zusätzen oder anderen Materialien, entstehen vielschichtige Bilder. Der Designer und Textilkünstler Föllmer zeigt aber auch eine zweite Werkgruppe: Webbilder. Die handwerklichen Grundlagen hat er sich einst nach dem Abitur in Facharbeiterausbildungen als Stricker und Weber angeeignet.
Für das Publikum war es leicht, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Und es dauerte auch nicht lange, da wechselten so manche Ausstellungsstücke den Besitzer, werden aber trotzdem bis zum Ausstellungsende zu sehen sein. Beim Betrachten der Webbilder stellte Dietrich Wächter fest: „Erstaunlich, wie das Thema zu den Bildern passt.“ Dabei sind die „Wiesen“ und „Felder“ nur einzelne Fäden, die sich dem Betrachter zu einem Blick in die Landschaft zusammensetzen. Passend dazu inspirierte die musikalische Umrahmung durch Johanna Richter (Klavier), Schülerin der Kreismusikschule Mansfeld-Südharz, zum Träumen.
Die Marienkirche ist bis 14. September täglich 13 bis 17 Uhr geöffnet.