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Ausstellung in der "Grünen Banane" Ausstellung in der "Grünen Banane": Walter Strauch zeigt historischen Stadtansichten

Von Beate Thomashausen 16.11.2017, 16:58
Walter Strauch bei der Vorbereitung seiner Ausstellung
Walter Strauch bei der Vorbereitung seiner Ausstellung Schumann

Sangerhausen - Es gibt kaum einen Tag, an dem Walter Strauch nicht in Sangerhausen unterwegs ist. Und es gibt auch kaum einen Tag, an dem er auf seinen Erkundungstouren nicht etwas Neues oder Ungewöhnliches entdeckt. „Meine Frau ist auch immer ganz überrascht, dass mir immer irgendetwas Außergewöhnliches über den Weg läuft“, sagt Walter Strauch schmunzelnd und überlegt, dass es daran liegen könne, dass er seine Erkundungstouren bereits in der Jugendzeit begonnen habe.

„Ich war immer überall mit dabei - von der Baustelle bis zum Volksfest. Es gab nichts, was ich nicht registriert habe, an den Orten, an denen ich gelebt habe“, sagt der 81-Jährige, den noch nicht einmal Bombenangriffe davon abhielten, nachzusehen, was in der Stadt los war. „Dafür habe ich eine tüchtige Naht von meiner Mutter bekommen, die sich natürlich um mich gesorgt hat.“

Walter Strauch hält vieles, was er in der Stadt Sangerhausen entdeckt, in Bildern fest

1947 kam Strauch mit seiner Mutter und fünf Geschwistern als Kriegsflüchtling in Sangerhausen an. Und auch hier hatte er Interesse für alles, was sich in seinem neuen Heimatort Interessantes zutrug. Als er in den Vorruhestand geschickt wurde, hatte er noch mehr Zeit, sich seinen Leidenschaften zu widmen.

Da er im Bergbau als Maschinensteiger tätig war, interessiert er sich für Geologie und sammelt Gesteine. Aber auch Münzen und Briefmarken und Bücher. Ganz von den unzähligen Fotografien abgesehen. Alleine acht Alben hat er bereits als Chronik für den Männerchor der Kleingärtner zusammengestellt, dem er angehört.

1996 schloss sich Strauch dann dem Sangerhäuser Geschichtsverein an. „Mittlerweile müsste mir der Geschichtsverein ein bisschen Geld für ein Paar neue Schuhe dazugeben“, scherzt Strauch. Schließlich ist er nun ein bisschen mehr als zwei Jahrzehnte zu Fuß oder mit dem Rad in Sangerhausen unterwegs, um alles das zu fotografieren, was sich im Stadtbild verändert. Einige seiner zuletzt geschossenen Bilder zeigen zum Beispiel die Arbeiten an der Gonna.

Walter Strauch sagt über Sangerhausen: „„Das Gesamtbild unserer Stadt ist viel schöner geworden nach der Wende“

In Sangerhausen habe sich eine ganze Menge geändert in den vergangenen 20 Jahren, sagt der Chronist. „Das Gesamtbild unserer Stadt ist viel schöner geworden nach der Wende, seien es nun die Straßen und auch das Umfeld der Wohnsiedlungen.“ Die Kritik, die er an der Stadt anzubringen hat, hat wenig mit deren Aussehen zu tun, wohl aber mit einer bestimmten Bevölkerungsgruppe: den Radfahrern nämlich.

Die seien seiner Meinung nach in der Innenstadt viel zu riskant unterwegs. Das müsse seiner Meinung nach strenger kontrolliert werden. Einen Einblick in all das, was er in den vergangenen Jahren dokumentiert hat, gibt Strauch in einer Tagesausstellung am Dienstag, 28. November, ab 14.30 Uhr, im Mehrgenerationenhaus in Sangerhausen, besser bekannt als „Grüne Banane“. Die Ausstellung steht unterm Titel Sangerhausen einst und heute.

Walter Strauch wird einen Vortrag zur Einführung halten und danach für Fragen zur Verfügung stehen. „Und das werden bestimmt eine Menge sein“, weiß Strauch aus der Erfahrung vorangegangener Veranstaltungen. (mz)