Bietfieber: Auktion Sangerhausen: Fundsachen werden online versteigert

Sangerhausen - Die erste Online-Versteigerung von Fundsachen in Sangerhausen läuft nach Angaben der Stadtverwaltung recht erfolgreich. Von den insgesamt 50 Fundsachen, die die Stadt seit Ende Februar mit dem GMS-Bentheimer Softwarehaus in Schüttdorf bei Osnabrück versteigert, sind elf bereits an den Mann oder die Frau gebracht worden. Und: Für weit über die Hälfte der Fundsachen, die noch da sind, seien Gebote abgegeben worden, sagte Stadtsprecherin Marina Becker. Sie glaubt deshalb, dass auch der Rest in den nächsten Tagen einen Käufer finden wird.

Bei der Versteigerung gibt es ein besonderes Verfahren: Während bei herkömmlichen Auktionen der Preis im Laufe der Versteigerung steigt, ist es im Falle der Fundsachen aus Sangerhausen genau umgekehrt. Softwarehaus-Geschäftsführer Stefan Knöß sagte der MZ: Das laufe so ähnlich wie bei den Tulpenauktionen im niederländischen Amsterdam.

Die Firma arbeite mit rund 150 Kommunen zusammen, das Verfahren habe sich bewährt. „Wir legen einen Startpreis fest, der im Laufe der Zeit auf einen festgelegten Minimalpreis sinkt“, so Knöß.

Die Bieter könnten per Sofortkauf zuschlagen, wenn ihnen das Angebot passe, aber auch einen niedrigeren Preis angeben, bei dem er dann den Zuschlag erhält. Die Preisgestaltung hatte die Firma gleich selbst in die Hand genommen. „Wir haben uns die Objekte angeschaut und danach basierend auf unseren Erfahrungswerten einen Preis festgelegt“, so Knöß. Natürlich gebe es auch eine grobe Beschreibung der Fundsachen, die der Bieter sich auf der Versteigerungsseite durchlesen könne.

Derzeit sind noch jede Menge Fahrräder, aber auch Uhren und Schmuck wie ein Ehering oder eine Kette mit Anhänger sowie mehrere Handys zu haben. Die Auktion läuft je nach Starttermin der Angebote noch bis Freitag, Samstag oder Sonntag dieser Woche. Bis dahin kann geboten werden.

Die Stadtverwaltung erhofft sich von der Internetauktion einen größeren Bieterkreis und vielleicht auch ein bisschen höhere Erlöse, als es bisher der Fall gewesen sei, hatte der stellvertretende Oberbürgermeister Jens Schuster der MZ gesagt. Bisher waren Fundsachen im Neuen Rathaus versteigert worden.

Andere Kommunen hätten mit der Online-Versteigerung gute Erfahrungen gemacht. Wichtig sei der Stadt vor allem, die Fundsachen loszuschlagen und sie wieder einer Verwendung zuzuführen. Allen Fundsachen gemein sei die Tatsache, dass innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist weder die rechtmäßigen Eigentümer noch die Finder Eigentumsansprüche geltend gemacht haben. Die ersteigerten Gegenstände müssen nach erfolgtem Zuschlag bei der Stadtverwaltung abgeholt werden. Die Abgabe von Geboten ist kostenfrei.

›› Versteigert wird über das Internetportal www.fundus.eu (mz)