Analyse des Wasserverbands Südharz Analyse des Wasserverbands Südharz: Weiter zu viel Sulfat in Roßlas Trinkwasser

Sangerhausen - Im Roßlaer Trinkwasser wird weiterhin der Grenzwert für Sulfat überschritten. Das geht aus den Analyseergebnissen des Wasserverbands Südharz hervor. Demnach enthält das Wasser in Roßla 300 Milligramm Sulfat je Liter. Laut Trinkwasserverordnung gilt ein Grenzwert von 250 Milligramm je Liter. Zu viel Sulfat wirkt abführend.
Keine Ersatzversorgung
Das Gesundheitsamt des Landkreises sieht jedoch keine Notwendigkeit einzuschreiten und möglicherweise eine Ersatzversorgung für Säuglinge oder Kleinkinder anzuordnen, wie es sie zeitweise schon mal gab. Die Behörde beruft sich vielmehr auf eine Empfehlung des Umweltbundesamts. Demnach seien „lediglich Trinkwässer mit mehr als 500 Milligramm Sulfat je Liter zur Zubereitung von Säuglingsnahrung nicht geeignet“, teilt die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz auf Anfrage mit. Ralf Rettig (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Südharz, hat dennoch Bedenken wegen des erhöhten Sulfatwerts. „Nicht nur Sangerhausen, sondern auch den westlichen Landkreis künftig mit Fernwasser zu versorgen, geht in die richtige Richtung. Wir müssen weiter Druck machen.“ Er rechne ohnehin damit, dass die Richtlinien für die Wasserqualität verschärft werden. „Das muss man aber nicht abwarten.“ Urankonzentrationen nahe am Grenzwert, wie sie jetzt wieder in Sangerhäuser Brunnen oder Edersleben gemessen wurden, oder erhöhte Sulfatwerte seien letztendlich schädigend, der Wasserverband müsse schnell handeln.
Eisengehalt völlig unbedenklich
Der erhöhte Eisengehalt, der jetzt in Rottleberode 0,2 Milligramm je Liter beträgt und den Grenzwert erreicht, sei nicht problematisch, so Rettig. Dazu heißt es aus dem Gesundheitsamt des Kreises: „Der Messwert für Eisen entspricht den Anforderungen der Trinkwasserverordnung, von unserer Seite besteht kein Handlungsbedarf.“ Eisen sei zwar wegen der Färbung des Wassers unerwünscht und erhöhte Eisenkonzentrationen könnten dazu führen, dass sich Ablagerungen in den Leitungen bilden. Erst ein Eisengehalt ab 0,3 Milligramm je Liter beeinträchtige den Geschmack. „Eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Eisenkonzentrationen im Trinkwasser ist nicht bekannt.“ Im Grundwasser komme Eisen in einer Konzentration von ein bis drei Milligramm je Liter vor. Es werde für den Stoffwechsel gebraucht; etwa 70 Prozent des Eisens, das im menschlichen Körper vorhanden ist, befänden sich in den roten Blutkörperchen. „Männer haben einen täglichen Eisenbedarf von fünf bis neun, Frauen von 14 bis 28 Milligramm.“ (mz)
Die Trinkwasserwerte im Internet: www.wasser-suedharz.de