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Absage in Sangerhausen Absage in Sangerhausen: "Frühlingserwachen" im April fällt wegen Coronavirus aus

Von Frank Schedwill 12.03.2020, 11:16
Im vergangenen Jahr waren viele Leute unterwegs.
Im vergangenen Jahr waren viele Leute unterwegs. Schumann

Sangerhausen - Die bereits gedruckten Plakate, die getroffenen Absprachen und die anderen Vorbereitungen für das in Sangerhausen geplante „Frühlingserwachen“ waren vorerst umsonst. Der verkaufsoffene Sonntag des Gewerbevereins am 5. April, eine der Großveranstaltungen in der Innenstadt, wird nicht stattfinden. Der Verein hat sie am Donnerstagvormittag endgültig abgesagt.

Hintergrund ist die Entscheidung des Landes, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmer zu verbieten, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die vom Landessozialministerium verbreitete Nachricht war am Mittwochabend am Ende der Mitgliederversammlung des Gewerbevereins bekanntgeworden, auf der unter anderem über die Vorbereitung des Events diskutiert wurde.

"Frühlingserwachen“: Verkaufsoffener Sonntag soll nachgeholt werden

Man ziehe die Notbremse, sagte Marco Dauer, der neue Vorsitzende der Händlervereinigung, am Donnerstag der MZ. Der verkaufsoffene Sonntag solle aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Entsprechende Vorschläge wolle der Vorstand machen. Für den neuen Termin könne man einen Teil der bereits getroffenen Vorbereitungen nutzen, so Dauer. „Der neue Termin muss aber Sinn machen. Bei der jetzigen Situation weiß niemand, wie es weitergeht.“

Damit der Verein seinen Kunden und Gästen auch ohne das Frühlingserwachen vor Ostern eine frühlingshafte Atmosphäre bieten kann, will der Vereinsvorstand in der Innenstadt Birken aufstellen. Er bat die Händler per E-Mail, diese vor ihren Geschäften zu schmücken. Ebenso finde das geplante Osterei-Gewinnspiel statt. Der Gewerbeverein wolle so zeigen, „dass wir auch in schwierigen Zeiten für die Kunden da sind.“

"Mondscheinmarkt" zum Sommeranfang im Juni

Trotz der jetzigen Absage könnte es in einigen Wochen aber eine andere Großveranstaltung im Zentrum der Kreisstadt geben wird - vorausgesetzt das Virus macht den Organisatoren nicht ebenfalls einen Strich durch die Rechnung. Sven-Bolko Heck, der das Altstadtfest für den Verein organisiert und nun auch Mitglied im Gewerbeverein ist, plant einen „Mondscheinmarkt“. Und zwar zum Sommeranfang am 19., 20. und 21. Juni. Ideen dazu stellte er in der Sitzung vor. Die Veranstaltung solle eine Art Bierfest mit viel Musik werden. Sechs Brauereien würden ihren Gerstensaft ausschenken.

Er habe bereits eine ganze Reihe Bands verpflichtet, darunter „Ostfront“, die bereits zum Kobermännchenfest im vergangenen Jahr aufgetreten war. Heck könnte sich, wie er sagte, auch einen verkaufsoffenen Sonntag an dem 21. Juni vorstellen. An dem Tag solle es dann viel Kleinkunst in der Stadt geben. Er glaube, dass das gut zur „Fete de la Musique“ und dem Bürgerfrühstück passen würde, die an dem 21. Juni ebenfalls stattfinden. Heck: „Ich bin ein Verfechter von Synergien.“ Die Veranstaltungen würden sich „gegenseitig befruchten“.

Einige Händler dennoch skeptisch

Vereinsvorstand Michael Hess sagte, man habe mit Vertretern des Lions-Clubs gesprochen, der das Bürgerfrühstück organisiert. Die seien „hellauf begeistert “ gewesen. Auch der Vorsitzende des „Armen Kastens“, der für die „Fete de la Musique“ zuständig ist, habe sich zustimmend geäußert, hieß es in der Sitzung.

Einige Händler äußerten sich in der Versammlung dennoch skeptisch: Caroline Peche sagte beispielsweise: „Ich weiß nicht, ob Sangerhausen so ein großes Event vor den Sommerferien verträgt.“ (mz)