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"Ronny Hirsch auf Pirsch" "Ronny Hirsch auf Pirsch": Wie dieser Querfurter hiesige Unternehmen unterstützt

Von Anke Losack 30.09.2020, 07:00
Torsten Grothe alias Ronny Hirsch wirbt für Querfurt und Umgebung.
Torsten Grothe alias Ronny Hirsch wirbt für Querfurt und Umgebung. Katrin Sieler

Querfurt - „Grüß dich Ronny“: Mit diesem Vornamen wird Torsten Grothe aus Querfurt etwa auf der Straße, im Stadtbad oder im sozialen Netzwerk mittlerweile häufiger angesprochen. Das kommt daher, dass er mit dem Pseudonym Ronny Hirsch bei Facebook, da vor allem auf der Seite „Querfurt und Umgebung“, auftritt und außerdem dort eine besondere Aktion gestartet hat: Sie nennt sich „Ronny Hirsch auf Pirsch“.

Dabei besucht er mittelständische Unternehmen der Region und schreibt dann auf eine charmant, wortwitzig und heitere Art einen Beitrag gespickt mit Fotos über seinen Besuch und die Firma. Auf diese Weise will er auf die kleinen und mittleren Unternehmen aufmerksam machen und die Region vorstellen. Doch natürlich erlangt auch Ronny Hirsch dadurch Kultstatus.

Wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym?

Wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym? Wie schon erwähnt, heißt der Mann Torsten Grothe. Er ist 45 Jahre alt und stammt aus Berlin. „Ich bin eine Berliner Pflanze“, sagt der gelernte Kaufmann. Der Liebe wegen sei er fünf Jahre in Dresden gewesen. „Dort habe ich meine Querfurterin kennengelernt“, erzählt er. Sie heißt Kathrin. Seit fünf Jahren lebt er mit ihr und der Familie in Querfurt.

„Ich fühle mich hier sauwohl, habe den Schritt nie bereut“, sagt Grothe und erzählt, wie er bei seiner Anmeldung bei Facebook zu Ronny Hirsch wurde: „Ich wollte dort nicht meinen Namen angeben. Ich habe nach einem schönen Pseudonym gesucht. Otto Walkes hatte immer Harry Hirsch - aber Harry kannste nicht bringen, da kriegste Ärger mit dem Otto, habe ich gedacht. Dann nimmste Ronny.“ Als er dann die ersten Male mit dem Namen Ronny auch angesprochen wurde, musste er schmunzeln, sagt Grothe.

Aktion „Ronny Hirsch auf Pirsch“ im Juli gestartet

Die Aktion „Ronny Hirsch auf Pirsch“ hat er im Juli diesen Jahres gestartet. Und das hatte mehrere Gründe. Bei einem Post über den Besuch eines neuen Restaurants in Querfurt fiel ihm auf, dass dadurch andere animiert werden könnten, hinzugehen. Die Coronakrise spielte auch eine Rolle. „Durch die angespannte Misere habe ich mich aufgemacht, die kleinen und mittelständischen Unternehmen zu unterstützen.“

Hinzu kam Grothes persönliche Situation: Er, der zuletzt als Dozent gearbeitet hatte, hatte gerade keinen Job. „Ich habe gesagt, ich will nicht abwarten. Ich suche mir meine Bewerbungsgespräche selbst. Außerdem hatte ich ja ein bisschen Luft, auf Pirsch zu gehen.“ Die Region bekannter zu machen, war dafür ein weiterer Beweggrund.

„Das macht mich stolz“

Mehrere Unternehmen hat Ronny Hirsch auf Pirsch - so steht es auch auf seinem hellblauen T-Shirt, das einen Hirsch mit Fernglas zeigt - besucht. Die Resonanz auf die Beiträge, die er im sozialen Netzwerk veröffentlicht hat, seien durchweg positiv gewesen - sowohl von den Firmen als auch von den Nutzern. „Das macht mich stolz“, sagt der Querfurter. „Sehr frisch geschrieben - besten Dank für den literarischen Freigeist...“, schreibt beispielsweise der Geschäftsführer einer Firma unter einen Post von Ronny Hirsch.

Die Beiträge schreibe er unentgeltlich, aber nicht ganz umsonst, erklärt Grothe. „Ich nehme eine kleine Anerkennung“, sagt der 45-Jährige, der allerdings gerade weniger Zeit hat, unter der Woche auf Pirsch bei hiesigen Unternehmen zu gehen. Er helfe dem Cousin seiner Frau und ist auf Montage. Er werde aber weiter gucken, ob auf der Pirsch in Querfurt und Umgebung für ihn etwas beruflich herausspringen kann.

„Bambinis wollen mit mir eine Löschaktion machen“

Mittlerweile werde er von Firmeninhabern schon angesprochen, ob Ronny Hirsch kommt und über den Besuch schreibt, sagt Grothe. Darüber hinaus hätten zum Beispiel die Gatterstädter Feuerwehr - „die Bambinis wollen mit mir eine Löschaktion machen“ - und der VfL Querfurt - „dass ich mal zehn Minuten als Starbesetzung rechts außen mitkicke“ - bei ihm angefragt. Vereine,

Landstriche oder Leute mit ihren Hobbys im sozialen Netzwerk vorzustellen, könne er sich auch vorstellen. „Es gibt so viele Sachen“, meint er und ergänzt: „Es macht Riesenspaß.“ (mz)