Rallye für guten Zweck Rallye für guten Zweck: Warum Oldtimer-Fans nach Schottland fahren

Querfurt - Zehn Tage und 3.500 Kilometer unbekannter Strecke bis in die schottische Hauptstadt Edinburgh: Es ist eine gewaltige Herausforderung, vor der Anne-Kathrin Pfrieme und Frieder Jansen stehen. Für den guten Zweck wollen die beiden Querfurter an diesem Freitag dennoch in einem über 20 Jahre alten Audi Quattro in Richtung Großbritannien aufbrechen.
„Wir sind gespannt und freuen uns sehr“, sagt die 27-jährige Pfrieme und klammert sich an eine Schildkröte aus Plüsch. Die hat ebenfalls einen Namen: Herbert ist so etwas wie der Patron der Reise des „Travelling Herbert Rallye Team“, wie sich die Querfurter nennen. Denn Ziel der Rallye nach Schottland, an der sich Teilnehmer aus halb Europa beteiligen, ist es, Geld für die Reinigung der Ozeane von Plastikmüll zu sammeln.
„Die Spenden gehen zu 100 Prozent an Organisation, die sich als maritime Müllabfuhr versteht“
„Die Spenden gehen zu 100 Prozent an eine Organisation, die sich als maritime Müllabfuhr versteht“, erklärt Pfrieme. Schwimmt in den Weltmeeren kein Mikroplastik mehr, steigen die Überlebenschancen von Schildkröten und anderen Tieren, die in den Ozeanen leben, so die Idee, die Maskottchen Herbert ideal verkörpert.
Organisiert wird die Rallye „Knights of the Island“ vom Superlative Adventure Clubs, der mehrere Spendenziele vorgeschlagen hat. „Wir haben uns für das Umweltprojekt entschieden, wenn wir schon mit einem Oldtimer fahren“, sagt Pfrieme.
Am Freitag geht es zunächst zum Atomium nach Brüssel
Am Freitag geht es zunächst zum Atomium nach Brüssel. In der belgischen Hauptstadt erfolgt dann einen Tag später der Start der Rallye, die über den Ärmelkanal, durch Wales und über Liverpool nach Schottland führt. Das Besondere an dem Trip wird zudem nicht nur der Linksverkehr sein: „Wir dürfen auch kein GPS oder Navi benutzen“, erzählt die Querfurterin. Außerdem sind Autobahnen tabu.
Aufgrund des straffen Zeitplans ist auch sonst an einen Luxusurlaub nicht zu denken. Schlafen im Auto beziehungsweise im Zelt ist angesagt. „Wir gucken mal, ob wir uns noch eine improvisierte Dusche bauen“, sagt Frieder Jansen und lacht. Der 31-Jährige hatte in den letzten Tagen vor der Abfahrt noch viel zu tun. So wurde kurzfristig das Auto getauscht, an dem es noch einiges zu schrauben gab.
Oldtimer-Fans aus Querfurt: „Wir basteln das alles selbst“
Unter anderem erhielt der Audi einen neuen Turbo, um ihn fit für die anstrengende Reise zu kriegen. Auch wurden alle möglichen Betriebsstoffe erneuert. „Wir basteln das alles selbst“, betont Jansen und blickt auf das Auto, auf dem schon die ersten Aufkleber als Hinweis auf die Rallye prangen.
Ob das Abenteuer ein Erfolg wird, können Interessierte übrigens im Netz verfolgen. Maskottchen Herbert hat ein eigenes Konto bei Instagram, auf dem er regelmäßig Bilder posten wird. Zu finden ist Herbert in dem sozialen Netzwerk unter dem Namen „Travelling Herbert“. (mz)
