Likörproduzent aus Liederstädt Likörproduzent aus Liederstädt: Dieser Mann macht Likör auch mit Lakritze lecker

Liederstädt - Die Flasche mit dem darin schwebenden Pflanzenhalm macht nicht nur optisch einen besonderen Eindruck. „Das ist der stärkste Liederstädter“, sagt Christian Hodel, „und geschmacklich total interessant.“ Wovon der 37-Jährige redet? Von einer seiner neueren Kreationen: dem Lakritztagetes-Likör, basierend auf einer Pflanze, die optisch wie eine Mischung aus Dill und Rosmarin aussehe, geschmacklich aber an Lakritze mit einem Stich Anis erinnere, wie Hodel sagt.
In Querfurt hat er ihn im vergangenen Oktober zu den Ritterkämpfen auf der Burg auf den Markt gebracht. Die „edlen Herren“ dort hätten ihm eine frohe Zukunft vorausgesagt, erzählt der Likörproduzent aus dem Querfurter Ortsteil Liederstädt lächelnd.
Produzent aus Liederstädt will mit Lakritz-Likör auf „Sternejagd“ gehen
Jetzt jedenfalls ist der Lakritztagetes-Likör eines von zwei Produkten, mit denen Hodel erneut auf „Sternejagd“ gehen will.
Zum zweiten Mal beteiligt sich der frühere Altenpfleger, der seit 2014 bereits nebenberuflich Likör unter dem Titel „Liederstädter - Das Original“ produziert und sich damit schließlich im vergangenen Jahr selbstständig gemacht hat, am Landeswettbewerb „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“.
Dabei wird in 13 verschiedenen Kategorien jeweils ein Stern vergeben. Bei der ersten Auflage des Wettbewerbs 2017 hatte es Hodels „Saure Kirsche“ zwar nicht aufs Siegertreppchen geschafft, war aber unter die ersten drei in der Kategorie Spirituosen gekommen.
Likörproduzent aus Liederstädt hat der Ehrgeiz gepackt
Das war schon eine „große Ehre“, sagte der Liederstädter damals. Den 37-Jährigen jedenfalls hat der Ehrgeiz gepackt. „Selbstzweifel schwächen jeden, deswegen ich zweifle nicht, ich mache“, ist ein Motto von ihm. Neben dem Lakritz-Likör hat er zudem einen Erdbeer-Minz-Likör eingereicht, die fruchtige Variante mit frischem Abgang für den Wettbewerb und wie die erstgenannte laut Hodel im Verkauf eine der erfolgreichsten Sorten.
Angefangen hatte der Liederstädter vor Jahren noch mit zwei Holunderbeeren-Likören und einem Mirabellen-Likör. Mittlerweile sind daraus zwölf Sorten geworden, wie er erzählt. Erst im Februar hat er den letzten 2017 angesetzten Likör auf den Markt gebracht - aus Apfel- und Birnenquitten mit einer Note von violettem Kardamom und Ingwer.
Likörproduzent Hodel experimentiert gern
Ja, Hodel experimentiert. Zuvor etwa habe er noch grünen Kardamom genutzt, der violette sei „niedlicher“ im Geschmack. Und zu Ingwer, sagt er, da habe ihm das Gefühl geraten. Auf 100 Flaschen limitiert hat Hodel zum Beispiel auch einen Schlehenlikör mit einer Note von Rosmarin und Chili produziert.
„Pure“ Sorten wie Kirsche, Rhabarber oder Holunderblüte gehören aber ebenso noch zum Programm. Auch die Holunderbeerenblüte - ein Produkt sowohl mit Holunderbeeren als auch mit der Blüte- entwickle sich erfolgreich.
Seinen Likör gibt es auch in Wackelmännern
Die „Saure Kirsche“ unterdessen war schon 2017 zum offiziellen Likör des beliebten Naumburger Kirschfestes avanciert. Derzeit arbeite er an einem „Kurschatten“-Likör für Bad Kösen, verrät der Liederstädter. In Wackelmännern haben seine Produkte zudem bereits Einzug in den „Saale-Unstrut-Koffer“ gehalten, über den die Region vermarktet wird.
Für dieses Jahr plant Hodel die Produktion von insgesamt 4.000 bis 5.000 Flaschen. Im ersten halben Jahr der Selbstständigkeit sei viel zu tun gewesen, sagt er im Rückblick. Unter anderem musste in die Produktion investiert werden. Dennoch ist er überzeugt: „Es war der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“ Er jedenfalls habe noch genug Ideen. Und wer weiß: Vielleicht wird das ja in diesem Jahr mit einem kulinarischen Stern belohnt. (mz)