Fast vergessen Fast vergessen: Bilder zeigen das historische Dreieck

Querfurt - Anekdoten aus dieser Zeit in den 1960ern gibt es einige. Darüber, wie ein Teil der Stadtmauer am historischen Dreieck in Querfurt gesprengt wurde zum Beispiel - offenbar in der Hoffnung, sie möge in handliche Brocken zerfallen. Tat sie aber nicht, erzählt man sich. Sie kippte einfach um. Von der Sprengung blieben dafür etliche kaputte Fensterscheiben in der Umgebung zurück.
Wohn- und Geschäftshäuser, Höfe, Scheunen - nur die Älteren kennen heute überhaupt noch das Areal, wie es ursprünglich zwischen Tränkstraße, Klippe und Graben existiert hat. Mit mehr als 100 Bildern, Lageplänen und einigen besonderen Extras will der Altertums- und Verkehrsverein der Stadt die Erinnerung daran wieder auffrischen - oder aber den Jüngeren überhaupt zeigen, wie es dort einmal aussah. In der Volksbank wird an diesem Mittwoch um 14 Uhr die Fotoausstellung „Es war einmal...das historische Dreieck“ eröffnet.
Interessengruppe „Foto“
Ein Jahr lang hat die Interessengruppe „Foto“ des Vereins die Ausstellung vorbereitet, sagt deren Leiter Ralf Prenz. Unter anderem wird anhand von Adressbüchern auch gezeigt, wer einst am Dreieck lebte. „Vielleicht findet der eine oder andere seinen Urgroßvater darunter“, so Prenz. Die Fotos selbst seien aus den Archiven von Vereinsmitgliedern zusammengetragen worden. Dazu gehören laut Prenz zum Beispiel Bilder des 85-jährigen Harry Böttcher, der als Hobbyfotograf auch den Abriss des damals maroden innerstädtischen Quartiers Ende der 60er Jahre begleitet hat.
Das älteste Bild stamme aus dem Jahre 1910, das jüngste zeige das Areal mit Grünfläche und Wasserspiel, wie es heute existiert, sagt Prenz. Ein weiteres Highlight der Ausstellung sei ein von Vorstandsmitglied Günter Niehs geschaffenes Modell des historischen Areals, rund einen mal einen Meter groß. Ein solches würde der Verein gern noch aus wetterfestem Material bauen lassen und auf dem Dreieck aufstellen. „Dafür bräuchten wir aber Geld“, so Prenz. Deshalb sollen in einer eigens angebrachten Box Spenden gesammelt werden. Die Ausstellung wird rund sechs Wochen lang zu sehen sein. Es ist die fünfte des Vereins. (mz/lö)