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Thale schließt die Diskussionsplattform

Von Detlef Valtink 02.10.2006, 14:26

Thale/MZ. - Als Grund für den rigorosen Schritt gibt Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) an, dass das Forum "zunehmend zu persönlichen Angriffen und Auseinandersetzungen genutzt wurde, um insbesondere Personen und Unternehmen des öffentlichen Lebens zu diffamieren".

Das Stadtoberhaupt lässt weiter wissen, dass dieser Schritt reiflich überlegt wurde. "Ich möchte mich bei allen aufrechten Teilnehmern des Forums bedanken, die an kommunalpolitischen Themen interessiert waren und diese begleitet haben", heißt es weiter. Gleichzeitig eröffnet der Bürgermeister das Angebot, unter und auf seiner weiter zu diskutieren.

"Der Internetauftritt der Stadt Thale ist ein Werbemedium und keine Bühne für Hetzerei", ist der Bürgermeister überzeugt. Er, zahlreiche Verwaltungsmitarbeiter und selbst Forum-Teilnehmer sahen sich in jüngster im Bürgerforum persönlicher Angriffe ausgesetzt.

Nach MZ-Informationen soll es sogar soweit gegangen sein, dass ein Forumsteilnehmer sich für unbewiesene Anschuldigungen bei seinem Arbeitgeber rechtfertigen musste. Und andere sahen sich zu zivilrechtlichen Schritten veranlasst. Zumeist erfolgten die Vorwürfe auch noch anonym, so dass es sich schwierig gestaltete, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Bereits vor Monaten war, auch im Bürgerforum, darüber diskutiert worden, ob eine "Zensur" der Beiträge die Situation verbessern könnte. Dies wurde in Absprache mit den Betreibern der Homepage auch durchgeführt. Ohne die "Entgleisungen" wirklich beeinflussen zu können. Thomas Balcerowski ist gar davon überzeugt, dass ohne die Einschränkungen die Polizei nur noch mit diesem Thema hätte sich beschäftigen müssen.

Zudem kündigte er an, dass bereits in der kommenden Woche, der Link auf seine Homepage deaktiviert wird. Dort können künftig Interessenten weiterhin bestimmte Themen diskutieren. "Ich akzeptiere nicht den Vorwurf, mit diesem Schritt die Demokratie unterdrücken zu wollen. Aber wir stehen als Stadt auch in der Verantwortung gegenüber den Menschen die hier leben und arbeiten", argumentiert der Bürgermeister.