Tag des offenen Denkmals 2018 Tag des offenen Denkmals 2018: Ein Blick in die Schwarze Küche

Quedlinburg - Die Stadt Quedlinburg hat nicht lange überlegen müssen, welches Objekt sie speziell in diesem Jahr zum Tag des offenen Denkmals präsentieren möchte, sagt Grit Janek: den Süd- und Westflügel des Schlosses.
Grund ist zum einen, dass sich hier Spuren der sehr bewegten Geschichte des Stiftsberg-Ensembles finden lassen, erklärt die Architektin und Mitarbeiterin des Hoch- und Tiefbauamtes der Stadt.
Dazu gehört beispielsweise das ottonische Kellergeschoss im Westflügel ebenso wie Mauerwerk aus dem 16. Jahrhundert.
Umfangreiche Arbeiten ab 2019 geplant
Ein zweiter Grund ist, dass hier von 2019 bis 2021 umfangreiche Arbeiten stattfinden werden: Mit Hilfe von Fördergeld sollen rund 9,5 Millionen Euro investiert und mit dem Projekt „Entwicklung und Neuausrichtung des Stiftsberges in Quedlinburg“ die baulichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Schlossmuseum und Stiftskirche auf einem Rundgang erlebbar zu machen.
Genau dort, wo die Besucher das Ensemble künftig betreten werden, wird Grit Janek am Sonntag, 9. September, um 11 Uhr die Tür öffnen und zu einer Führung durch bislang nicht zugängliche Räume einladen.
Wandmalereien werden erstmals gezeigt
Bei dieser Führung durch das Erdgeschoss des Süd- und Westflügels werden die verschiedenen Bauphasen erläutert, gefundene Wandmalereien ebenso gezeigt wie Reste einer Schwarzen Küche und mit den Baumaßnahmen geplante Eingriffe in das Gebäude.
Der Rundgang wird im Südflügel beendet.
Dort geht es hinaus auf den Südhang - „hier hat man einen wunderschönen Blick über das Harzvorland“, so Grit Janek - und über eine ursprünglich im Barock gebaute Treppenanlage hinab.
Angelegt wurde diese einst, um die Abteigärten besser zu erreichen. Sie soll ab 2020 während der Bauarbeiten auch als Zugang zum Stiftsberg dienen.
Quedlinburg sticht besonders heraus
Das Schlossmuseum selbst ist eines von insgesamt 61 Denkmalen in Quedlinburg und den Ortsteilen Gernrode und Bad Suderode - private, öffentliche, kirchliche oder Flächendenkmale -, die am Sonntag für Besucher offen stehen.
„Wir können mit Stolz sagen, dass wir im Rahmen der bundesweiten Veranstaltung eine Stadt sind, die mit einer Vielzahl geöffneter Denkmale heraussticht“, sagt Katrin Kaltschmidt, Koordinatorin Welterbe bei der Stadtverwaltung.
Der „Tag des offenen Denkmals“ findet in diesem Jahr übrigens zum 25. Mal statt und steht unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“.
Barocke Scheune mit auf dem Programm
Zu den Objekten, die in diesem Jahr erstmals geöffnet sind, gehört der Damm 8, eine agrarhistorisch bedeutende barocke Scheune, sagt Katrin Kaltschmidt. Ebenfalls neu dabei ist die Pölle 32.
Der ehemalige Marstall aus dem Jahr 1650 wird derzeit saniert. „Auch die Steinbrücke 3 wurde so noch nicht vorgestellt“, sagt die Koordinatorin. I
n dem Fachwerkbau aus der Zeit um 1670, der 2015/16 rekonstruiert wurde, gibt es eine Präsentation zu den Sanierungsarbeiten.
Zu den besonders sehenswerten Denkmalen zählt für die Koordinatorin das Haus Konvent 27 - der „Hof zum Blauen Stern“.
Fotodokumentation zeigt die Entwicklung
Hier wurde - mit Unterstützung der Stadt - eine Fotodokumentation erstellt, die die Entwicklung des Hofs seit seiner Rückübertragung 1995 zeigt.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, 7. September, 17 Uhr statt. Öffnen werden sich auch die Türen der Ballstraße 21, die gerade durch das DRK saniert wurde; besichtigt werden können die Fachwerkhäuser nur am Sonnabend, 8. September, von 14 bis 17 Uhr.
Zugang zu Brauns Quartier
Informieren können sich Interessierte am Sonntag auch im Harzweg 12, wo derzeit das Gelände der ehemaligen Farbenfabrik in das Wohnareal „Brauns Quartier“ umgestaltet wird.
Mit dabei ist am Sonntag auch die Klosterkirche auf dem Münzenberg. Anders als auf dem Flyer angegeben, wird kein Eintritt für den Besuch des Museums erhoben, sagt die Koordinatorin.
Der Programm-Plan im Internet unter www.quedlinburg.de.
(mz)