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Tag des Baumes in Silberhütte Tag des Baumes in Silberhütte: Klassenzimmer im Grünen

Von Oliver Müller-Lorey 27.04.2015, 19:19
Die Gewinner-Gruppe der Waldjugendspiele pflanzt einen Feldarhorn, den Baum des Jahres 2015.
Die Gewinner-Gruppe der Waldjugendspiele pflanzt einen Feldarhorn, den Baum des Jahres 2015. Chris Wohlfeld Lizenz

Silberhütte - Ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen - den letzten Punkt haben einige Schüler, die am Freitag beim Tag des Baumes im Waldhofverein Silberhütte mitgemacht haben, schon abgehakt. Die Pflanzaktion war der Preis, um den etwa 80 Grund- und Sekundarschüler in sogenannten Waldjugendspielen kämpften. Dieser Wettkampf existiert in ganz Deutschland, stets in einer etwas anderen Form. „Es gibt etwa 50 verschiedene Stationen, die absolviert werden müssen“, sagt Revierförster Wulfram Presch. Je nach Altersgruppe würden etwa zehn Stationen ausgewählt, an denen es dann Punkte zu holen gelte.

In Silberhütte kämpften die Schüler etwa in einem Labyrinth um die beste Zeit oder sie versuchten, Holzkegel in Pilzform mit einer Kugel umzukegeln. An Wissens-Stationen mussten die Jugendlichen Früchte zu Bäumen zuordnen oder die Arbeitsschritte eines Waldarbeiters richtig einordnen.

Das Besondere: Die Teilnehmer traten in gemischten Gruppen gegeneinander an. Grund- und Sekundarschüler aus Harzgerode kämpften gemeinsam um den außergewöhnlichen Preis. Außerdem nahmen auch Schüler der Waldschule Hettstedt und vier Kindergartengruppen teil. Yvonne Bossert ist Lehrerin an der Grundschule Harzgerode und war das erste Mal mit einer Klasse im Waldhof. „Es macht den Kindern viel Spaß. Ich habe den Eindruck, alles ist gut organisiert und die Aktion ist auch hilfreich für den Unterricht“, sagt sie. Einer ihrer Schüler, der siebenjährige Felix, ist vom Tag des Baumes begeistert. „Es gefällt mir total gut hier. Wir haben gekegelt, waren im Labyrinth und haben ein fast fertiges Wespennest gesehen“, erzählt er stolz. Seine Gruppe, „Die Pilze“, gewinnt später am Tag sogar die Waldjugendspiele.

Natürlich ging es nicht nur um den Wettkampf, sondern auch darum, den Kindern den Wald näher zu bringen. „Die Kinder sollen an die Natur herangeführt werden. Sie sollen auch Verständnis für die schwere Arbeit der Waldarbeiter erlangen“, sagt Revierförster Presch. Er ist gleichzeitig Leiter des Waldhofs in Silberhütte und Geschäftsführer des Vereins. Schon seit vielen Jahren arbeitet er mit Kindern zusammen und erklärt, wie wichtig der Wald für die Menschen ist.

Weil sie das am besten verstehen, wenn sie die Arbeit mit Bäumen hautnah erleben, kümmert der Verein sich zusammen mit Jugendlichen seit 2008 um eine Fläche, etwa anderthalb Kilometer vom Waldhof entfernt. Orkan Kyrill hatte hier Bäume herausgerissen und ein Loch hinterlassen. In 14 Arbeitsschritten forsteten Schüler und der Verein den Platz wieder auf. Und die Arbeit zeigte Wirkung: Am Freitag feierte der Verein das erste Mal den Tag des Baumes, nachdem die Fläche im Herbst letzten Jahres wieder komplett aufgeforstet wurde. Den diesjährigen Tag des Baumes hat der Waldhofverein deshalb mit der Fertigstellung der Fläche verbunden. (mz)

Eine der Stationen bestand aus einem Baumscheiben-Puzzle.
Eine der Stationen bestand aus einem Baumscheiben-Puzzle.
Chris Wohlfeld Lizenz