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Stadtwerke und DRK kooperieren Stadt Quedlinburg eröffnet Schnelltest-Zentrum bei Stadtwerken Rathenaustraße: Werktags-Öffnung ist geplant

Von Petra Korn 02.04.2021, 09:55
Den Mund bitte auf: Thomas Lucke, Rettungssanitäter beim DRK, nimmt den Abstrich. Vom Fiebermessen über das Ausfüllen der Formulare und das Testen bis zum Warten auf das Ergebnis - alles erfolgt im Freien.
Den Mund bitte auf: Thomas Lucke, Rettungssanitäter beim DRK, nimmt den Abstrich. Vom Fiebermessen über das Ausfüllen der Formulare und das Testen bis zum Warten auf das Ergebnis - alles erfolgt im Freien. Petra Korn

Quedlinburg - Kerstin Frommert und Michael Busch sind am Mittwoch in für sie nicht alltägliche Arbeitskleidung geschlüpft: Mit Einwegkitteln bekleidet und mit Handschuhen sowie Schutzmaske ausgestattet, lassen es sich die beiden Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung Quedlinburg, die für den Aufbau des Testzentrums auf dem Gelände der Stadtwerke verantwortlich zeichneten, nicht nehmen, beim Start des Zentrums dabei zu sein.

Hier bietet die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Quedlinburg-Halberstadt des Deutschen Roten Kreuzes vornehmlich ihren Bürgern kostenlose Schnelltests auf eine Infektion mit dem Coronavirus an.

Ein Angebot, das am Nachmittag auch Katrin und Egbert König nutzen. Sie seien selbstständig, hätten beruflich Kontakte. „Man ist vorsichtig, man hält auch alles ein. Aber es steht keinem auf der Stirn geschrieben...“, sagt Katrin König. Michael Busch misst bei den beiden Quedlinburgern Fieber, Kerstin Frommert händigt ihnen die Unterlagen aus:

Formulare für die Registrierung und Einverständniserklärung, die ausgefüllt und unterschrieben werden müssen, und an die eine Nummer angeheftet ist. Weiter geht’s zur Rotunde. Dort kommt Thomas Lucke an die Absperrung.

Der Notfallsanitäter gehört am Mittwoch gemeinsam mit Thomas Fischer, ebenfalls Notfallsanitäter, und Ulrich Bork von der Wasserwacht zum dreiköpfigen Team des DRK, das die Schnelltests durchführt. „Maske bitte abnehmen, den Mund aufmachen, Kopf leicht nach hinten legen, A sagen“, bittet er Katrin König.

Dann noch der Abstrich aus der Nase. „Das war’s“, sagt Lucke. Nachdem auch Egbert König an der Reihe war, heißt es für das Ehepaar: warten.

Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) sieht das Testen und das Impfen als Mittel gegen die Corona-Pandemie. Das Impfen könne die Stadt nicht beschleunigen - „aber beim Testen können wir aktiv werden“, sagt er.

Er bedankt sich am Mittwoch in der neuen Teststation bei allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die bei deren Aufbau mitgewirkt haben, ebenso beim DRK und bei den Stadtwerken. Die Testzentren seien auch verbunden mit dem Projekt des Landkreises Harz, Modellregion für den Tourismus werden zu wollen.

„Wir wollen beweisen, dass wir das können“, sagt Stadtwerke-Aufsichtsrat Ulrich Thomas

„Wir stehen nach wie vor dazu“, unterstreicht Frank Ruch und berichtet, dass in Quedlinburg aktuell die Sieben-Tage-Inzidenz bei 84,1 liege. Ulrich Thomas (CDU), Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke und Landtagsabgeordneter, bekräftigt: „Wir wollen Modellregion werden. Wir wollen beweisen, dass wir das können.“

Bis 16 Uhr am ersten Öffnungstag haben sich 45 Bürger im Zentrum testen lassen. Das hatte bereits eine Viertelstunde vor der geplanten Öffnung um 13 Uhr seine Arbeit aufgenommen.

„Die Leute standen schon da“, sagt Kerstin Frommert und berichtet, dass alles sehr ruhig ablaufe. „Die Leute sind alle sehr dankbar.“

Michael Busch schätzt ein, dass der Andrang größer werde, wenn Tests und Öffnungen verbunden seien. Darauf sei die Stadt vorbereitet: Die Adler- und Ratsapotheke biete jetzt ebenfalls Tests an, die Kurapotheke in Bad Suderode und die Cyriacus-Apotheke in Gernrode machen das schon seit einiger Zeit.

Wenn Restaurants öffnen, soll das Testzentrum an allen Werktagen offen stehen

Komme es zur gewünschten Öffnung, werde das Testzentrum auf dem Stadtwerke-Gelände nicht - wie aktuell - nur freitags, sondern von montags bis sonnabends von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein - „um auch Berufstätigen die Möglichkeit zu geben, das Angebot zu nutzen“, sagt Michael Busch. Weitere Testzentren könnten dann auch im Impfzentrum in Gernrode und im Salfeldtschen Palais entstehen.

Und wenn ein Schnelltest positiv ausfallen sollte? Laut den Unterlagen, die auszufüllen und zu unterschreiben sind, müsse sich dann sofort isoliert und beim Fieberzentrum am Klinikum oder beim Hausarzt gemeldet werden, um einen PCR-Test durchführen zu lassen, sagt Thomas Lucke.

Positive Schnelltestergebnisse würden auch dem Gesundheitsamt des Kreises gemeldet, sagt Michael Busch.

Das nächste Mal öffnet die Teststelle auf dem Stadtwerke-Gelände am Freitag, 9. April, von 13 bis 18 Uhr. Anmeldungen sind nicht erforderlich; die Formulare können vorab von der Internetseite der Stadt heruntergeladen werden. (mz)