Service Service: Koba kommt nach Ermsleben

ermsleben/MZ - Die notwendige Technik von Laptop bis hin zu Drucker und Kopierer haben Bernd Stange vom Bereich Arbeitsvermittlung und Yvonne Wünsch vom Bereich Leistungsgewährung mitgebracht. So können die beiden Mitarbeiter der Kommunalen Beschäftigungsagentur Jobcenter Harz (Koba) die Bürger der Stadt Falkenstein/Harz gleich hier vor Ort, im Haus der Kultur in der Siederstraße in Ermsleben, beraten und betreuen.
Am Dienstagg sind sie ganz offiziell gestartet: die neuen Außensprechtage, die die Koba künftig immer dienstags in der Zeit von 8.30 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr anbietet. Bürger der Stadt haben hier die Möglichkeit, zum Beispiel ihre Unterlagen abzugeben, Antragsvordrucke mitzunehmen, sich über offene Stellen zu informieren oder über Fördermöglichkeiten beraten zu lassen. Einzig für eine Erstantragstellung auf Grundsicherung müssen die Bürger zur Koba-Regionalstelle in Quedlinburg. Parallel zur Koba ist zudem auch die Kompetenzagentur Harz künftig regelmäßig in Ermsleben präsent (siehe „Für junge Menschen und Familien“).
„Was lange währt, wird gut“, sagte Koba-Chef Dirk Michelmann und erinnerte daran, dass es erste Kontakte zwischen der Koba und der Stadt schon beim Wechsel der Falkensteiner in den Harzkreis gab. Bis zum Herbst vergangenen Jahres liefen Planungen, in der Stadt eine ständig besetzte Außenstelle zu eröffnen - bis Kürzungen der Verwaltungsmittel diese unmöglich machten (die MZ berichtete). „Wir haben überlegt, eine Alternative zu setzen“, sagte Michelmann und verwies auf die jetzt installierten regelmäßigen Sprechtage: „Hier sind wir mit unserem gesamten Leistungsangebot vor Ort.“
Hintergrund für die Entscheidung, in Falkenstein neue Wege zu gehen, war zum einen die problematische Anbindung der Stadt über den öffentlichen Personennahverkehr an die großen Standorte im Harzkreis. Hier will die Koba mit dem neuen Angebot kurze Wege für die Bürger schaffen. Zum anderen erhofft sich die Koba, durch die Mitarbeiter vor Ort direktere Kontakte knüpfen zu können. Wie Michelmann weiter sagte, seien die Außensprechtage in der Stadt Falkenstein/Harz ein Modell. „Wir hoffen, dass dieses Modell so gut funktioniert, dass es Ausstrahlung hat für andere Regionen im Landkreis.“
„Wir freuen uns auf das Pilotprojekt, auf die Möglichkeiten, die wir vor Ort gemeinsam entwickeln können“, sagte Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU). Er sprach von einem „Hoffnungsschimmer“ für die Falkensteiner, die durch die Koba betreut würden und von den schlechten Verkehrsanbindungen betroffen seien. Zudem verwies er darauf, dass mit der Installation der Außensprechtage auch eine sinnvolle Nachnutzung für Räume im Haus der Kultur gefunden wurde, das die Stadt für die zeitweilige Unterbringung der Grundschule saniert hatte.
Zwar ist das neue Angebot am Dienstag offiziell gestartet, doch es gab bereits vier Wochen „Probelauf“ - mit guter Resonanz. „Schon als wir das Schild draußen an das Haus geschraubt haben, haben die ersten Interessenten nachgefragt“, berichtet Anita Hauswald, Fachbereichsleiterin Vermittlung bei der Koba. Allein in der vergangenen Woche hätten 35 Falkensteiner die Außensprechstunde wahrgenommen.„Die Bürger finden es gut, dass es nun kurze Wege gibt.“
Die Koba betreut in der Stadt Falkenstein/Harz 370 Familien, zu denen insgesamt rund 700 Personen zählen, sagte Dirk Michelmann. Wie Anita Hauswald ergänzte, lebt die Mehrzahl der so genannten Bedarfsgemeinschaften mit 166 in Ermsleben; 80 wohnen in Reinstedt und 40 in Meisdorf.