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Schunk hält am Standort fest

20.10.2009, 15:19

THALE/MZ /HO. - Darüber informierte sich der Umweltminister von Sachsen-Anhalt, Hermann Onko Aeikens, beim jüngsten Arbeitsbesuch in der Schunk Sintermetalltechnik zum Stand der Sanierung und Revitalisierung des ehemaligen Eisen-und Hüttenwerkes.

Entgegen dem allgemeinen Trend, Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern, tätigt die Schunk-Gruppe weiter umfangreiche Investitionen in Deutschland, wurde von der Geschäftsleitung während des Besuches bekräftigt. Mit Entkernung und Abriss der Produktionsstätten und des Verwaltungsgebäudes des ehemaligen Stanz- und Emaillierwerkes in den Jahren 2006 und 2007 habe die Schunk GmbH Thale die Sanierung der einstigen EHW-Industrieflächen weiter vorangetrieben. Bei den Abrissmaßnahmen konnten zahlreiche Altlasten wie Öle und Chemikalien in Böden und Gebäudeteilen ordnungsgemäß entsorgt werden. Für den Rückbau und die Herrichtung des Geländes hat Schunk 1,7 Millionen Euro investiert, das Land hat sich an der Altlastensanierung mit 600 000 Euro beteiligt, hieß es beim Vor-Ort-Termin. Das 39 000 Quadratmeter große Grundstück steht damit für eine entsprechende Nachnutzung wieder zur Verfügung.

Im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung der Produktionsflächen der Schunk Sintermetalltechnik GmbH hat die Stadt Thale die Flächen des "Lager Wiese" für die Schunk Sintermetalltechnik GmbH erschlossen (die MZ berichtete). Zur Herrichtung der Ansiedlungsfläche musste ein Bahndamm abgetragen werden. Für Rückbau und Sanierung des Geländes entstehen der Stadt Thale Kosten von 3,5 Millionen Euro, von denen das Land 90 Prozent übernimmt. Auch dabei waren Altlasten zu beseitigen, dies hat das Land nochmals zusätzlich 150 000 Euro gekostet.

"Besonders freut mich, dass die Firma Schunk Sintermetalltechnik GmbH nach dem umfangreichen Rückbau von teilweise erheblich kontaminierten ehemaligen Produktionsgebäuden auf dem Gelände des früheren EHW Thale industrielle Brachflächen im "Lager Wiese" erwerben wird und zur Nachnutzung vorgesehen hat. Ich denke, dass das Land neben der Förderung für Rückbau und Sanierung der Flächen mit der Refinanzierung von rund 750 000 Euro allein für die erforderliche Altlastensanierung einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der beiden Flächen geleistet hat", sagte Aeikens weiter. Das Projekt sei ein weiteres Beispiel für die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten und zeige praktische Möglichkeiten zur Revitalisierung eines vormals hoch belasteten Altstandortes. Aeikens lobte die hohen Umweltstandards bei den heutigen Produktionsverfahren. Eine solche bauliche Erweiterung ist eine entscheidende Investition in die Zukunft des Standorts Thale.

Die Schunk Sintermetalltechnik gehört zur Unternehmensdivision "Sintermetall" der Schunk-Gruppe. Im Werk Thale werden zurzeit 323 Mitarbeiter und 15 Auszubildende beschäftigt. Es werden Sinterformteile, Sinterlager und Spritzgussteile (MIM-Metal Injection Moulding) produziert. Kunden sind hauptsächlich Automobilhersteller und -zulieferer. Die Technologie des Sinterns ist zugleich einer der ältesten aber auch ein sehr innovativer Zweig der Metallurgie. Die Formgebung von Metallpulvern, anschließende Verfestigung durch Glühen und Veredelung der Sinterteile ist ein Verfahren, das überzeugende Vorteile aufweist. Sinterbauteile besitzen höchste Maßgenauigkeit, auch bei komplexen Geometrien lassen sie sich in hohen Stückzahlen qualitätssicher und kostengünstig herstellen.