Schülerferienticket 2018: Schülerferienticket 2018: Eine Minute am Klavier

Quedlinburg - Was macht man, wenn man 16, fast 17 Jahre alt ist? Julia Alb aus Quedlinburg geht aufs Gymnasium und spielt in ihrer Freizeit gern Klavier - wie viele Mädchen und Jungen ihres Alters.

Sie gehört aber auch zu den 20 Jugendlichen aus ganz Sachsen-Anhalt, die es ins Finale des mit 2.062 Teilnehmern größten Schülercastings des Landes geschafft haben.

Am Freitag steht sie in Magdeburg auf der Bühne der Johanniskirche. Dort hat sie eine Minute Zeit, mit einer Präsentation die Jury davon zu überzeugen, dass sie die Richtige ist.

Schafft sie das, wird ihr Gesicht auf dem Schülerferienticket 2018 und den dazugehörigen Plakaten und Faltblättern zu sehen sein.

Mit dem Ticket - eine Aktion des Landes Sachsen-Anhalt, von Verkehrsunternehmen und Mitteldeutschem Verkehrsverbund - können Schüler bis einschließlich 22 Jahre in den Sommerferien mit Nahverkehrszügen, Bussen und Straßenbahnen in Sachsen-Anhalt und Teilen Sachsens kostengünstig unterwegs sein.

Eine Fahrt nach Berlin und wieder zurück ist auch möglich.

„Ich werde Klavier spielen“, sagt Julia über ihre Präsentation. Mehr nicht: „Das ist noch ein Geheimnis.“ Vor der Präsentation gibt es noch ein kleines Interview mit den Finalisten. Ist sie aufgeregt? „Ein bisschen Aufregung gehört immer dazu“, sagt sie.

Die Idee, bei dem Casting mitzumachen, kam ihr beim Kirschblütenfest in Naumburg: „Da war ein Stand, und ich habe das einfach mal ausprobiert.“

Mit einem kleinen Film hat sie später sich selbst, ihre Heimatstadt, ihre Interessen und Hobbys vorgestellt.

Viel Freizeit hat sie im Moment allerdings nicht: „Ich bereite mich aufs Abitur vor“, sagt Julia, die am GutsMuths-Gymnasium in die elfte Klasse geht. „Da bleibt nicht viel Zeit für Hobbys.“

Nach der Schule will Julia Medizin studieren und Kinderärztin werden. In der zehnten Klasse hat sie ein Praktikum im Krankenhaus absolviert: „Ich interessiere mich dafür, Menschen zu helfen.“

Ihre Mitbewerber aus Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau, Stendal, Anhalt-Bitterfeld, aus dem Salzlandkreis, Mansfeld-Südharz und der Börde kennt die Quedlinburgerin schon.

„Die waren alle sehr nett“, sagt sie über die 14- bis 18-Jährigen, die sich bei einem Finalistentreffen kennenlernen konnten.

Drei bis fünf Jugendliche werden in diesem Jahr mit ihrem Gesicht für das Schülerferienticket werben.

Julia gefällt das: „Ich glaube, man schaut da eher hin, wenn Jugendliche drauf sind“, sagt sie über das Konzept.

Den Ausgang des Finales betrachtet die 16-Jährige mit sportlicher Fairness: „Wenn ich verliere, dann freue ich mich für die, die gewonnen haben. Und ich kann sagen: Mit denen stand ich schon mal auf einer Bühne.“ (mz)