Sachsen-Anhalt-Tag Sachsen-Anhalt-Tag 2019 Quedlinburg: Polizei Feuerwehr Rettungsdienst vom 31. Mai bis 2. Juni im Großeinsatz

Quedlinburg - Keine 50 Tage mehr, dann ist Quedlinburg Gastgeber für den Sachsen-Anhalt-Tag. Die Stadt rechnet mit 120.000 bis 150.000 Besuchern, also so vielen wie an allen drei Advent-in-den-Höfen-Wochenenden zusammen – und noch ein paar mehr. Was eine solche Großveranstaltung für die Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter bedeutet? Wie sie sich vorbereiten? Die MZ hat nachgefragt.
„Das Kriminalitätsgeschehen bei solchen Festen tendiert gegen null“
Aus der Erfahrung heraus: „Das Kriminalitätsgeschehen bei solchen Festen tendiert gegen null“, sagt Nadine Sünnemann, Leiterin Zentrale Aufgaben im Polizeirevier Harz, dennoch könne es sein, dass es zu Straftaten komme.
Und deshalb laufen die Planungen: „Es werden ausreichend und dem Anlass angemessen Kräfte im Einsatz sein, die den Schutz der Veranstaltung und deren Teilnehmer jederzeit gewährleisten“, erklärt Sünnemann, ohne das genauer zu beziffern.
Im Festgebiet würden Fußstreifen unterwegs sein, die die Besucher ansprechen und die schnell agieren könnten; zudem werde es einen Anzeigendienst im Kommissariat in der Schillerstraße geben, der die Strafanzeigen der Festbesucher aufnehme und erste Maßnahmen einleite, sagt sie und hat auch noch ein paar Sicherheitshinweise parat:
Fußstreifen der Polizei sollen im Ernstfall schnell reagieren
Um nicht Opfer eines Taschendiebstahls zu werden, wird empfohlen, Geld und Wertgegenstände eng am Körper zu tragen und Taschen immer zu verschließen. Um Gewalt aus dem Weg zu gehen, bittet Sünnemann die Besucher, erkennbaren Konflikten aus dem Weg zu gehen und sich von gewaltbereiten Personen zu distanzieren.
Unabhängig von ihrer Aufgabe, Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten, wird sich die Polizei zum Landesfest auch präsentieren, um „die Vielfältigkeit des Berufes zu vermitteln“, wie Sünnemann sagt (siehe „Präsentationsmeile der Polizei“).
Gerätehaus der Quedlinburger Feuerwehr wird von Freitag bis Sonntag durchgehend besetzt
Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Und so wird das Gerätehaus der Quedlinburger Feuerwehr von Freitag bis Sonntag durchgehend besetzt sein. „Wir warten, was passiert, und hoffen, dass nichts passiert“, sagt Stadtwehrleiter Mike Possekel.
19 Feuerwehrleute seien dann rund um die Uhr vor Ort und damit sofort einsatzbereit. „Mit eigenen Kräften ist das aber nicht zu schaffen“, erklärt er, „die Städte Thale und Harzgerode unterstützen uns deshalb mit Manpower.“
Neben den Besuchermengen seien der zu erwartende Verkehr und der Umstand, dass das Stadtgebiet zugebaut sein werde, ausschlaggebend für die Pläne. „Der Sachsen-Anhalt-Tag ist nicht mit dem Advent in den Höfen zu vergleichen, der ist eine ganze Nummer größer“, so Possekel.
200 Sanitäter von ASB, Johannitern, DRK und Maltesern werden im Einsatz sein
Ob Sturzverletzung oder Kreislaufkollaps: Etwa 200 Mitglieder von Sanitätsdiensten werden im Festgebiet schnelle Hilfe leisten. Sie gehören verschiedenen Hilfsorganisationen an – dem Arbeiter-Samariter-Bund, den Johannitern, dem Deutschen Roten Kreuz, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und den Maltesern.
Letztere haben organisatorisch auch den Hut auf und koordinieren den Einsatz. Die Sanitätsdienste bestehen aus ehrenamtlichen und speziell ausgebildeten Helfern, die Großveranstaltungen wie Festivals und Fußballspiele, Sportevents und Stadtfeste medizinisch absichern.
Schichten würden eingeteilt, um die drei Festtage abzudecken, „daraus resultiert auch die hohe Zahl der Freiwilligen“ - sowie aus der großen Fläche, über die sich die Veranstaltung erstrecke, erklärt Mario Großmann, stellvertretender Geschäftsführer der Malteser im Bezirk Magdeburg.
Das Einsatzkonzept sieht ebenfalls vor, den Rettungsdienst - der Malteser Hilfsdienst ist seit Ende Dezember für Quedlinburg und Umgebung zuständig - über das Festwochenende aufzustocken. Rettungs- und Sanitätsdienst arbeiten Hand in Hand: „Es gibt feste Übergabepunkte, an denen der Rettungsdienst die Verletzten übernimmt“, so Großmann. (mz)