Quedlinburger treffen Lindenberg Quedlinburger treffen Lindenberg: Udogramm auf der Gitarre

Quedlinburg - Den Hut tief ins Gesicht gezogen, Sonnenbrille, Musik mit Kultstatus: So kennt man Udo Lindenberg. Frank Ellert aus Quedlinburg hat die Rocklegende persönlich getroffen. Er war am Dienstagabend dabei, als die Dokumentation über den Panikrocker „Stärker als die Zeit“ - auch der Titel von Lindenbergs neuestem Album - in Hamburg Premiere feierte. Und er ist Udo Lindenberg selbst begegnet - was nicht nur Fotos, sondern auch ein Udogramm, das markante Autogramm des Sängers mit Konterfei und Schriftzug, auf Frank Ellerts Gitarre belegen. „So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nur einmal im Leben“, ist Udo-Lindenberg-Fan Frank Ellert noch immer ebenso beeindruckt wie begeistert.
Seit der Jugend schon Fan
Wie lange er schon Fan ist? Frank Ellert kann es nicht genau sagen. Als Jugendlicher, erzählt er lachend, hat er mit einer unter dem Dach versteckten UKW-Antenne Westradio gehört - und Songs wie „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Jonny Controlletti“ auf dem Tonband mitgeschnitten. „Bei den Kumpels war ich der Chef. Ich hatte immer die neuesten Sachen von Udo auf Band“, so der Quedlinburger. „Es war schon mein Jugendtraum, Udo Lindenberg mal persönlich zu treffen.“ Mehrfach besuchte er in den vergangenen Jahren Konzerte, dreimal war auch Tochter Sabrina, ebenfalls Fan des Sängers, dabei. Näher heran an den Künstler kamen die beiden aber nie. „Vor Jahren in Braunschweig war ich mal 25 Meter von ihm entfernt“, sagt Frank Ellert.
In diesem Jahr feiert der Panikrocker seinen 70. Geburtstag. Deshalb gibt es die verschiedensten Aktionen - wie die von MDR Jump, bei der 50 Hörer eine Fahrt zur Filmvorführung mit einem „Sonderbus nach Hamburg“ gewinnen konnten. Frank Ellert versuchte natürlich sein Glück, rief wieder und wieder an. Am Mittwoch vergangener Woche klappte es: Der Quedlinburger wurde ins Studio durchgestellt. Und er konnte die alles entscheidende Frage richtig beantworten: Ob die Geschichte wahr sei, dass Udo durch seine Qualmerei einmal einen Großeinsatz der Feuerwehr in einem Hotel ausgelöst hat. Sie stimmte tatsächlich.
Am Dienstag ging es dann für die beiden Richtung Hamburg. Nicht unvorbereitet: Mit dabei hatte Frank Ellert, der gerade Bass spielen lernt, eine Gitarre. „Ich weiß, wie Udo unterschreibt, mit seinem Konterfei im Profil. Ich dachte mir: Das ist der Knaller, wenn du ein Udogramm auf der Gitarre hast“, sagt er und schiebt lachend nach: „Wer macht so was? Nur ein verrückter Fan.“
Als Lindenberg nach der Filmpremiere im Kino noch Interviews gab, holte Frank Ellert schnell seine Gitarre aus der Garderobe. „Ich bin gleich zu ihm gegangen: Udo, signierst du bitte meine Gitarre?“ Der Sänger ließ sich nicht lange bitten - und wollte wissen, wie Frank Ellert der Film gefallen hat. Der Quedlinburger ließ sich noch eine DVD-Hülle signieren, Tochter Sabrina ein weiß-glänzendes Fotopapier. „Das kommt in einen Rahmen, und dann hänge ich es an die Wand“, sagt die 36-Jährige. Auch wenn die ganz persönliche Begegnung der beiden mit dem umdrängten Star nicht lange dauerte - „das ging alles viel zu schnell“, so Frank Ellert -, für seine Fans hat sich Udo Lindenberg insgesamt viel Zeit genommen.
Eierlikörchen mit Lindenberg
„Er hat mit uns angestoßen und sein Eierlikörchen getrunken - und die Bude vollgeraucht, das war vom Feinsten“, sagt Frank Ellert lachend. „Er hat Autogramme gegeben, T-Shirts und Schallplatten signiert, und das mit einer Ruhe“, ergänzt Tochter Sabrina. Die beiden sind sich einig: So, wie man Udo Lindenberg vom Fernsehen, von der Bühne her kennt, so ist er auch, wenn man ihm gegenübersteht. Und: „Er ist wie du und ich. Das ist ein Typ, der die Leute unheimlich nah an sich ran lässt“, sagt Frank Ellert. Das, sagt der 58-Jährige, hat Udo Lindenberg auch in dem Film gemacht. „Ich kenne keinen, der solche tiefen Einblicke in sein Leben gegeben hat.“
Die Dokumentation „Stärker als die Zeit“ von Regisseur Falko Korth soll am 1. Mai um 21.45 Uhr im Ersten gezeigt werden. (mz)