Profi-Radrennen Quedlinburg will kein Etappenziel bei Deutschland-Tour der Radprofis 2020 sein: Stadt lehnt Angebot ab

Quedlinburg - Die Stadt Quedlinburg wird auf der Deutschland-Tour der Radprofis in diesem Jahr kein Etappenziel sein. Eine entsprechende Anfrage werde die Stadtverwaltung ablehnen, informierte Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates.
Eine solche Entscheidung werde durch den Bau-, Stadtentwicklungs- und Sanierungsausschuss, den Kultur-, Tourismus- und Sozialausschuss sowie den Wirtschafts-, Vergabe- und Liegenschaftsausschuss, in denen das Thema bereits vorgestellt worden sei, mitgetragen.
Bei der Deutschland-Tour 2019 war Halberstadt ein Etappenort
Wie Ruch berichtete, habe es die Anfrage gegeben, ob die Stadt in diesem Jahr bei dem Radrennen als Etappenort fungieren könne, wie es Halberstadt 2019 getan habe. Die Domstadt war im vergangenen Sommer Ziel der ersten Etappe der Deutschland-Tour.
Das könne Quedlinburg aber nicht. Dafür nannte der Oberbürgermeister mehrere Gründe: Der anvisierte Termin „überschneidet sich mit dem Musik-Open-Air-Wochenende“, das die Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH mit drei Konzerttagen vom 22. bis 24. August organisiere.
Hinzu komme, dass die Ausrichtung einer solchen Etappenort-Veranstaltung nicht im Haushalt eingeplant sei und die Stadt auch nicht die personellen Ressourcen habe, um eine solche Aufgabe umzusetzen. Er habe auch zum Thema Finanzierung mit dem Halberstädter Oberbürgermeister gesprochen, berichtete Ruch. „Es bleibt schon ein gutes Pfund übrig, was wir zusetzen müssten, unabhängig vom Personal.“
„Es bleibt schon ein gutes Pfund übrig”, erklärt OB Ruch zu den Kosten der Veranstaltung
Deshalb solle den Organisatoren mitgeteilt werden, dass Quedlinburg darauf verzichte, Etappenort zu werden. „Nicht in erster Linie aus finanziellen Gründen“, betonte der Oberbürgermeister. „Vielmehr ist es so, dass wir uns 2020 auf die Realisierung unserer prioritären Projekte konzentrieren wollen.“ Hinzu kämen „unsere begrenzten personellen Ressourcen sowie die Terminüberschneidung“.
Zu den „prioritären Projekten“ zählen unter anderem die Bau- und Sanierungsarbeiten auf dem Stiftsberg, das Freizeit-, Sport- und Erholungsareal, aber auch die Sanierung der Grundschule Heinrichsplatz und Straßenbauarbeiten in Quedlinburg und Gernrode. (mz)