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Quedlinburg Quedlinburg: Knetfiguren werden zu Filmstars

Von WIEBKE ZWINGELBERG UND PIA MAACK 28.04.2010, 11:51

QUEDLINBURG/MZ. - Christian Werwick von der Teutloff Ausbildungsstätte in Quedlinburg übernahm die Aufgabe, mit den Jugendlichen bei einer Überbrückungsmaßnahme zusammen zu arbeiten. Im Rahmen des Projektes "Arbeitsgelegenheit Videoschnitt" erarbeiteten die Jugendlichen in einem halben Jahr einen Film zum Thema Gewalt.

Abwechslung für Jugendliche

In Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Reichenstraße entstand der Stop-Motion-Film "Hiebe statt Liebe", ein Film, bei dem Gegenstände animiert wurden. Christian Werwick dazu: "Dieser komplizierte Vorgang nimmt viel Zeit und Konzentration in Anspruch, da alle Knetfiguren und Requisiten selbst hergestellt wurden." Der Projektleiter ist sich jedoch sicher, dass die Arbeit den Jugendlichen sehr viel Spaß mache. Die Handlung des Films dreht sich um die Alkohol- und Arbeitslosigkeitsprobleme in einer Familie, die in Gewaltausbrüchen enden.

Das Kulturzentrum Reichenstraße gab drei sozialpolitische Themen zur Auswahl vor: Mobbing, Essstörung und häusliche Gewalt. Auf Gewalt sollte also das Hauptaugenmerk liegen. In weiteren Einzelprojekten beschäftigten sich die Jugendlichen aber auch mit anderen Themen.

Die jungen Arbeitslosen arbeiteten aber nicht nur mit Kamera und Knete gut zusammen: Es bildeten sich Freundschaften, und zudem erkundete die Gruppe ihre Heimatregion. Der Brocken und der Halberstädter Dom gehörten dazu. Die Präsentation der monatelangen Arbeit in der Teutloff-Ausbildungsstätte war ein voller Erfolg, die Zuschauer waren begeistert, aber auch ergriffen. Standortleiterin Maritta Bauch freute sich, wie kreativ die Jugendlichen sind.

Film bewegt Zuschauer

"Ich finde das faszinierend, der Film war sehr bewegend", lobte sie. Teilnehmerin Kathleen Marby bedauert, dass das Projekt nun vorbei ist. "Ich fand das Projekt klasse, es hat mir viel gebracht, Computerkenntnisse und Wissen in der Fotobearbeitung. Ich würde es am liebsten ewig weitermachen." Weitermachen kann sie leider nicht, da die Projekte auf sechs Monate begrenzt sind. Im Mai beginnt eine neue Arbeitsgelegenheit, die weiteren beschäftigungssuchenden Jugendlichen die Möglichkeit gibt, aktiv zu werden.