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Quedlinburg Quedlinburg: DRK-Pflegezentrum "Neustadt" wurde eröffnet

Von Gerd Alpermann 02.11.2015, 14:00
Von einem Teil der Zimmer im Neubau ist der Blick frei auf die St. Nikolai.
Von einem Teil der Zimmer im Neubau ist der Blick frei auf die St. Nikolai. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - Die ersten 25 Zimmer sind belegt. Am Montag wurde das DRK-Pflegezentrum „Neustadt“ in Quedlinburg im Steinweg eröffnet. Insgesamt 40 Zimmer, darunter ein Appartement, besitzt das neue Pflegezentrum. Sie sind in zwei Fachwerkhäusern und einem Neubau integriert. Zudem stehen zehn Betten für die Tagespflege bereit. 30 neue Arbeitsplätze sind entstanden. Insgesamt umfasst die Investition für das Pflegezentrum rund 4,6 Millionen Euro. 650 000 davon sind Fördermittel von Bund und Land zur Unterstützung der Sanierung der beiden Fachwerkhäuser Steinweg 57 und 58.

In einem kurzen Rückblick bei der Eröffnung des Altenheimes erinnerte Architektin Christina Jerx, dass die Immobilie mit den rund 250 Jahre alten Fachwerkhäusern 2011 vom DRK ersteigert worden ist. Danach sei überlegt worden, wie die Häuser umgestaltet und ein Neubau errichtet werden sollte. Das Bäckereigebäude aus dem Jahr 1929 wurde abgerissen und durch den Neubau ersetzt.

Christina Jerx nannte als Leitgedanken bei der Umgestaltung „Der Würde des Menschen Raum geben“. So entstanden nicht nur geräumige Zimmer, sondern im Interesse der Therapie, vor allem der Demenzkranken, Erinnerungsmöglichkeiten. Dazu gehören ein Marktplatz und ein Café sowie verschiedene Themengärten. „Zum Tag der offenen Tür vor wenigen Wochen hat sich gezeigt, dass die Zimmer in den Fachwerkhäusern besonderes Interesse fanden“, sagte die Architektin. Dies obwohl von den Zimmern im Neubau eindrucksvoll die Nikolaikirche zu sehen ist.

Der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes Quedlinburg/Halberstadt, Henning Rühe, betonte, dass mit dem Pflegezentrum nicht nur ein Neubau errichtet, sondern auch städtebaulich mit der Sanierung zweier Fachwerkhäuser etwas für die Stadt getan wurde. „Wir haben viel neu gebaut, aber auch viel bewahrt“, sagte der Vorsitzende. Er erinnerte daran, dass in den fast 20 Jahren als Vorsitzender vier Seniorenzentren neu gebaut worden sind, zwei in Quedlinburg, eins in Gernrode und eins in Thale.

Landesbauminister Thomas Webel (CDU) erklärte: „Hier ist ein beispielhaftes Projekt entstanden, das die Stadt ihren Entwicklungszielen städtebaulich, aber auch im Hinblick auf die Gestaltung des demografischen Wandels einen großen Schritt näher bringt.“ Der Bedarf sei angesichts einer älter werdenden Bevölkerung einfach da, müsse nicht prognostiziert werden. Mitten in der Stadt komme das Pflegezentrum den Bedürfnissen der Menschen entgegen, soweit möglich weiter am täglichen Leben teilzuhaben. „Das Pflegezentrum hier zu errichten ist eine gute Entscheidung gewesen“, betonte der Bauminister. Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) dankte dem DRK für den Mut, sich solch einem Bauvorhaben zu widmen, sowie der Weitsicht angesichts der demografischen Entwicklung. Das DRK erfülle damit eine von drei Kernkompetenzen der Stadt, die der OB betont. Dies seien Gesundheit und Pflege, neben der Entwicklung des Welterbes und als Einkaufs- und Tagungsstadt.

Mit der Eröffnung des Pflegezentrums wurde auch eine vom Quedlinburger Künstler Jochen Müller gestaltete Skulptur enthüllt. Sie besteht aus einer drallen Bauersfrau, die eine Sackkarre schiebt. Auf der Karre steht ein Sack, aus der drei Mäuse herausragen, die am Boden von einer Katze listig beäugt werden. Auf der Karre können zwei Personen Platz nehmen, wie Minister Thomas Webel und DRK-Geschäftsführer Michael Funke zeigten. (mz)

Bauminister Thomas Webel (r.) und DRK-Geschäftsführer Michael Funke testen die Sitzmöglichkeit auf der Sackkarre der Skulptur vor den Fachwerkhäusern, geschaffen vom Quedlinburger Künstler Jochen Müller.
Bauminister Thomas Webel (r.) und DRK-Geschäftsführer Michael Funke testen die Sitzmöglichkeit auf der Sackkarre der Skulptur vor den Fachwerkhäusern, geschaffen vom Quedlinburger Künstler Jochen Müller.
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