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Oldtimer waren das Zugpferd

Von Detlef Horenburg 29.06.2008, 16:47

Quedlinburg/MZ. - Um diese Wege und Zeiten zu verkürzen, hat die Mitteldeutsche Zeitung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Quedlinburg am vergangenen Sonnabend zur regional größten und mittlerweile 6. Quedlinburger Automesse eingeladen.

Wie viel Gäste allerdings kamen, konnte nicht genau ermittelt werden. "Auf alle Fälle war es ein ständiges Kommen und Gehen", resümiert Hendrik Thunack, MZ-Regionalverlagsleiter.

MZ-Automesse

Die Interessen der Besucher waren unterschiedlich. Die einen kamen, um sich über die neuesten Modelle der Händler zu informieren. Immerhin waren zehn Autohäuser mit rund 20 Automarken vertreten. Zu dieser Messebesuchergruppe gehörte Heiko Krebs mit Sohn Nils. "Wo hat man schon die Möglichkeit, alle gängigen Marken auf einmal präsentiert zu bekommen. Da erspart man sich viel Lauferei", meint er mit Blick auf einen ins Auge gefassten Neuwagenkauf. Auch für seinen fünfjährigen Sohn gab es unterhaltsame Angebote, ob beim Kinderschminken, am Modellauto-Parcours oder gar am bunten Glücksrad, wo es viele Sachpreise zu gewinnen gab. Der Ein-Euro-Einsatz kam dabei einem guten Zweck zu Gute - 77 Euro füllten das blaue Sparschwein für den gemeinnützigen Verein "Wir helfen". Dass das Glücksrad kaum Stillstand hatte, war auch DJ Svenni aus Halberstadt von "two-tower-events" zu verdanken, der für flotte Musik und Unterhaltung sorgte.

"Wir sind ausschließlich wegen der Oldtimer gekommen", gesteht Joachim Fiedler aus Westerhausen. Er und seine Gattin hatten schnell ein Fahrzeug in ihre Herzen geschlossen: ein Hanomag-Pkw aus den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Rund 50 Oldtimer bot der Quedlinburger Motorveteranenclub als Kontrast zu den schnittigen Karossen aus unseren Tagen. Doch nicht nur die Historie des Automobilbaues zog so manchen Besucher auf den Parkplatz der Stadtwerke. Gudrun Junge hatte einen ganz anderen Grund: "Die Tochter heiratet im August und dafür wollen wir unbedingt einen Oldtimer mieten."

Angesichts der steigenden Spritpreise an den Zapfsäulen informierten sich viele Besucher über spritsparende Modelle, weiß Michael Goltz vom Opel-Autohaus West aus Quedlinburg zu berichten. Und bestätigte damit auch entsprechende Aussagen seiner Händlerkollegen. Viele Kunden seien wegen der steigenden Kraftstoffpreise, der zu erwartenden neuen Euro-5-Abgasnorm und der Schadstoffsteuer verunsichert. Viele Verbraucher warten auch auf neue, alternative Antriebstechnologien.

Die konnten zwar auf der Messe nicht geboten werden, aber zumindest eine Alternative zur Spritschlacht an den Zapfsäulen gab es. So präsentierten die Stadtwerke Quedlinburg (SWQ) verschiedene Erdgasserienfahrzeuge. Umfangreich beraten wurden Interessenten auch darüber, was ein Umbau kostet und welche Vorteile Erdgas als Kraftstoff bringt. "So weiß kaum einer, dass ein Kilo Erdgas mit eineinhalb Liter Benzin verglichen werden kann", erklärt Kundenberaterin Katja Cierpinsky und unterstreicht das Sparpotential: "Erdgas ist 50 Prozent billiger als Benzin". Am Stadtwerkestand erfuhren die Kunden auch, dass ein Umbau - wie auch der Kauf eines Erdgasserienfahrzeuges - mit einem 500-Kilo-Erdgasgutschein gefördert wird. "Einfach das Interesse zum Umstieg auf das erdgasbetriebene Auto wecken und Aufklärungsarbeit leisten", ergänzte ihre Kollege Michael Schulze zum Anliegen des SWQ-Infostandes.

Am Ende der fünfstündigen Messe gab es nicht nur gut informierte Besucher: Mancher hatte bereits einen Händlertermin vereinbart.